Rezension

Wir zwei in diesem Augenblick

Wir zwei in diesem Augenblick -

Wir zwei in diesem Augenblick
von Isabell May

Bewertet mit 1 Sternen

Worum geht es?: Die BWL-Studentin Anna und der Fotograf Max haben sich nicht gesucht, aber gefunden. Bei einem »Wahrheit oder Pflicht«-Spiel auf einer Party in Bamberg. Bald darauf sind sie scheinbar unzertrennlich. Die stets kontrollierte Anna und der eher spontane Max werden mitgerissen von der Flut ihrer Gefühle. Sind viel zusammen unterwegs. Max meist mit der Kamera. Tausend Bilder der Liebe. Doch plötzlich liegen die Träume von ihrer gemeinsamen Zukunft in Scherben, und Max steht allein im Herbstwind auf der Brücke über der Regnitz. Weil ausgerechnet ein Foto alles zerstört hat. 

 

Das Cover: Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Es seht sehr harmonisch aus und auch der Schriftzug passt super in das Bild. Einfach toll. Ich liebe die Farben.

 

Der Schreibstil: Die Geschichte wird abwechselnd von 4 Protagonisten in der Ich-Perspektive erzählt. Ich hatte damit sehr meine Probleme. Laut Klappentext geht es um Anna und Max und plötzlich tauchen dort Charlotte und Martin auf. Wer sind denn bitte Charlotte und Martin? Schon allein der Wechsel der Protagonisten war verwirrend und dann kamen noch die Zeitsprünge in die 90er Jahre dazu. Ich habe ständig gewartet, wann denn der Zeitpunkt kommt, bis endlich diese zwei unterschiedlichen Geschichten zusammenfinden. Es hat fast 300 Seiten gedauert! Tut mir leid, aber das war selbst mir zu viel. Wer hat denn Lust zwei Geschichten zu lesen, die erst nach 300 Seiten zu einer werden und erst dann einen Sinn ergeben. Mit dem Schreibstil kam ich einfach gar nicht klar. Seitenweise passiert gar nichts und die Handlung zieht sich. Im letzten Drittel habe ich sogar Kapitel übersprungen und konnte trotzdem der Grundhandlung noch folgen. Das Tempo hat einfach nicht gestimmt. Ich verstehe nicht, wie man so viele Seiten füllen konnte. Was mich allerdings am Meisten geärgert hat war, dass das große Problem (wovon ich ausgegangen bin, dass es dort den großen Knall geben wird) mit nur einem Satz schnell aufgelöst wurden ist. 

 

Die Hauptfiguren: Anna ist eine junge Frau, welche ihr Leben im Griff hat. Sie ist durchorganisiert und trifft alle Entscheidungen mit Bedacht Spontanität gibt es bei ihr kaum und so wundert es sie, dass eine Partynacht mit einem One-Night-Stand mit Max endet. Eigentlich passt Max so gar nicht in ihren Plan, aber sie fühlt sich zu ihm hingezogen und geht eine Beziehung mit ihm ein. Sie hat jedoch Gewissensbisse ihrem Vater mit der Firma allein zu lassen und steht in einem inneren Konflikt. Von allen Charakteren konnte ich mit Anna am Meisten anfangen. Sie ist sehr unsicher und möchte alles perfekt machen. Sie hat eine tolle Entwicklung durchgemacht und ist zu einer starken unabhängigen Frau geworden.

Max ist einer junger Mann, welcher als Fotograf arbeitet. Nach dem One-Night-Stand mit Anna, möchte er sie unbedingt näher kennenlernen. Anna hat aber Probleme eine Bindung zu ihm aufzubauen, da er sich immer mehr vor ihr verschließt. Themen wie Familie klammert er gänzlich aus. Max ist in schwierigen Familienverhältnisen aufgewachsen und versucht der Übervorsorglichkeit seiner Mutter zu entfliehen. Mit Max hatte ich meine Probleme. Er war mir manchmal zu überdreht und gerade in der Konfrontation mit seiner Familie zu hart. Ich verstehe, dass Probleme angesprochen werden müssen, aber dass war mir zu viel.

Charlotte ist eine junge Frau, welche mit ihrem Sohn und ihrem Mann von der Großstadt auf Land zieht, um ihrem Sohn eine schönere Kindheit zu ermöglichen. Charlotte merkt schnell, dass ihr das Leben auf dem Land und als Hausfrau langweilt. Sie versucht sie ihrer Rolle zu fügen, aber sie ist unglücklich. Sie findet eine Ablenkung und droht dabei aufzufliegen. Ich konnte Charlotte von Anfang an nicht leiden. Sie ist eine Mutter und will es gar nicht sein. Ihr Kind ist ihr häufig egal, aber sie beteuert immer, dass es das Leben ist was sie will. Sie widerspricht sich selber und ist nicht ehrlich zu sich selbst. Ich wurde nicht warm mit ihr. Sie war mir ein einziger Widerspruch.

Martin in ein junger Mann, welcher mit Friederike auf dem Land lebt. Seine Frau und er wünschen sich seit Jahren ein Kind, aber es hat bislang noch nicht geklappt. Als die neues Nachbarn einziehen ist er zunächst skeptisch. Irgendwas fasziniert ihn allerdings an Charlotte. In der Ehe mit Rike läuft es auch nicht so rund und so sucht auch er nach Ablenkung. Auch mit Martin kam ich leider nicht klar. Er beteuert immer, wie er seine Frau liebt, aber davon habe ich kaum was gemerkt. Sie leben nebeneinander her, aber jeder am Ende für sich. Sympathisch war er mir nicht.

Endfazit: Der Klappentext klang super und ich hatte schon das große Drama erwartet. Leider konnten meine Erwartungen nicht mal Ansatzweise erfüllt werden. Der Schreibstil hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Die Kapitel ziehen sich und seitenweise passiert nichts. Die Haupthandlung ging viel zu spät los und als Leserin tappte ich ungefähr ein Dreiviertel des Buchs im Dunkeln. Aus der Geschichte hätte man deutlich mehr rausholen können. 

 

Das Buch erhält von mir enttäuschte 1 von 5 Sterne.