Rezension

Wirklich ein nervenzerfetzender Pageturner

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1) -

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)
von Ben Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Luka sitzt mittlerweile zwei Jahre im Jugendgefängnis Loop ein, wo er jeden Tag für sein Verbrechen auf grausamste Weise büßt. Isoliert in einer minimalistischen Zelle hat er jeden Tag die Energie-Ernte zu ertragen, während der exakt gleiche Tagesablauf das Nervengerüst trifft. Plötzlich scheint ein Ausbruch möglich, als die Routine des Loops in sich zusammenbricht.

„The Loop. Das Ende der Menschlichkeit“ ist der Auftakt einer rasend-spannenden Trilogie, die sich als dystopische Zombie-Roman-Mischung ins Gedächtnis brennt.

„The Loop“ wird als nervenzerfetzender Pageturner für Fans von Maze Runner und Die Tribute von Panem bezeichnet. Maze Runner fand ich in Ordnung und die Tribute von Panem habe ich heiß geliebt, trotzdem bin ich auf diese Aussage nicht sofort angesprungen. Ich zögerte und dachte mir, dass es eventuell eine leere Versprechung ist. Als neugieriges Wesen habe ich nachgegeben und bin darüber sehr, sehr froh, weil mir ansonsten dieses rasante Abenteuer entgangen wäre!

Eingangs erwähnte ich, dass es sich um eine Mischung aus Dystopie und Zombie-Roman handelt. Es fehlt außerdem ein ordentlicher Schuss Abenteuer, ein technisch-geniales Setting und eine einfallsreiche Pharmaindustrie gespickt mit solide ausgearbeiteten Charakteren, um dem Buch im Ansatz gerecht zu werden.

Luka ist im Jugendgefängnis Loop, wo er auf seine Hinrichtung wartet. Jeder Tag gleicht dem nächsten, es gibt kaum Abwechslung und als Spitze des Eisbergs wird die Energie-Ernte durchgeführt. Dabei wird den Gefängnis-Insassen überschüssige Energie abgesaugt, was der umweltschonenden Stromgewinnung dient. 

Der Leser wird Luka zur Seite gestellt und gemeinsam werden die Tage gezählt. Auf diese Weise fügt man sich in den Gefängnisalltag ein, lernt die Mechanismen und Strukturen kennen und ahnt, welche Welt außerhalb der Mauern liegt.

Draußen gibt es technische Raffinessen, verbesserte Menschen, wenig Lebensraum und politische Auseinandersetzungen, die im Keim ersticken, sobald sich Widerstand regt.

Eines Tages weicht die Alltagsroutine im Gefängnis ab. Luka und andere Gefängnisinsassen sind verängstigt, sie sind verwirrt und wittern alsbald ihre Chance. Und damit fängt ein rasend schnelles Abenteuer an.

Es war sehr, sehr spannend zu lesen und hat mir unglaublich großen Spaß gemacht. In „The Loop“ sind zahlreiche geniale Ideen zu einem packenden Leseerlebnis vereint. Es fließen viele dystopische Aspekte mit einer gnadenlosen Portion Gesellschaftskritik ein. Durch die jugendlichen Figuren kommen Spannung und Abenteueratmosphäre auf und die Handlung selbst wirkt verspielt, sodass ich durch diesen Trilogie-Auftakt geflogen bin.

Trotzdem sind viele Situationen brutal. Es fließt Blut, es wird gefoltert, Menschen werden verstümmelt und es herrscht reizender Zombie-Charme, obwohl es keine wandelnden Toten gibt.

Der einzige Grund, warum ich zu guter Letzt nicht restlos, sondern nur zu 98 %, in Jubelstimmung ausbreche, ist das Ende. So wie es ist, hat es mir nicht gefallen, obwohl ich den nächsten Teil kaum erwarten kann.

Im Endeffekt bin ich extrem begeistert und empfehle dieses Buch gerne an Dystopie-Fans weiter, weil es - genau wie es die Werbung verspricht - ein wahrer Pageturner ist. 

Die Trilogie:
1) The Loop. Das Ende der Menschlichkeit
2) The Block
3) The Arc