Rezension

witzig, spritzig

Tango für einen Hund - Sabrina Janesch

Tango für einen Hund
von Sabrina Janesch

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Ab in die Pampa? Nicht ohne Leuchtraketen, Pistolen und Hundefutter Unschuldig des Feuerlegens bezichtigt, von Freunden und Familie im Stich gelassen: Eigentlich will Ernesto Schmitt nur seine Sozialarbeit ableisten und dann bloß weg hier. Nichts hasst er so sehr wie das platte Land. Doch dann steht Besuch vor der Tür: Onkel Alfonso aus Argentinien, und mit ihm Astor Garcilaso de la Luz y Parra, ein furchteinfl ößender Rassehund mit einem Herz aus Karamell. Und bei der Mission, ihn auf die Hundeausstellung nach Bad Diepenhövel zu schaffen, kann nur einer helfen: Ernesto. Gemeinsam begeben sich die drei auf eine Odyssee durch ein wildes Stück Deutschland. Aus Fremden werden Freunde, aus Schafshirten wackere Gauchos und aus der Heide die große, weite Prärie. Ein 17-Jähriger und sein exzentrischer Onkel sind auf der Flucht durch die Lüneburger Heide – vor den Bullen, der Vergangenheit, vor sich selbst. Ein rasantes Roadmovie mit Riesenköter.

== Leseeindrücke: ==

Nach Sabrina Janeschs Debüt-Roman "Katzenberge" und dem zweiten Roman"Ambra" erschien gerade der Autoeins drittes Buch "Tango für den Hund"

Die Protagonisten dieser Lektüre sind der siebzehnjährige Ernesto Schmitt, der gemeinsam mit seinem argentinischer Onkel Alfonso und dessen furchteinflößenden und preisgekrönten Rassehund Astor Garcias de la Luz y Parra auf eine unternehmungslustige Reise durch die Lüneburger Heide geht. Sie sind auf der Flucht vor der Vergangenheit und vor dem Mann im schwarzen Trenchcoat. Das Buch wird von der Autorin auch als "Rasantes Roadmovie mit Riesenköter" beschrieben. Treffender kann man diesen Roman kaum bezeichnen! Die Handlung lesen wir aus der Ich-Perspektive des Ernesto. Der spricht in einer jugendlichen Umgangssprache, wie ihm eben der Schnabel gewachsen ist. Den jugendlichen Ernesto-Jargon finde ich einerseits ganz witzig, andererseits wirkt es teilweise schon ein wenig flappsig - aber genau eben dieses Flappsige macht den Witz der Handlung auch aus. Der Ablauf der Geschichte spielt sich innerhalb von wenigen Tagen ab: Von der Ankunft des Onkels bis zu dem Ziel, das sie erreichen wollen: Die Hundeausstellung in Bad Diepenhövel, zu dem der auto- und führerscheinlose Ernesto den Onkel samt Astor hinchauffieren soll. Ein altes mehr oder weniger fahrtüchtiges Fahrzeug ist schnell organisiert und so tuckeln sie fliehend mit ihrer orangefarbenen "Möhre" durch die Lüneburger Heide. Eigentlich nämlich sollte Ernesto gar nicht im Auto sitzen, sondern Sozialstunden ableisten und so sind ihm auch noch die Cops auf den Fersen.
Auf unsere reiselustigen Protagonisten warten so viele Hürden, dass man irgendwie immer das Gefühl hat, dass sie ihr Ziel nie erreichen werden. Ob sie es tatsächlich erreichen, das verrate ich euch natürlich nicht, denn das soll ja spannend bleiben.

Mir gefallen auch die unterschiedlichen "Sprachen"; Mal Dialekt in Platt, mal südamerik. Spanisch in die deutsche Sprache mit eingeflochten, mal eben der Jugendjargon... Die Abenteuer, die die beiden erleben sind so plastisch und bildlich beschrieben, dass man manches Mal glaubt, einen Film vor Augen laufen zu haben. Irgendwie wäre dieser witzige Roman sogar tatsächlich eine Verfilmung wert. Während dieser unglaublichen Reise, die die Figuren irgendwie statt näher an ihr Ziel, scheinbar immer weiter weg davon bringt….

Insgesamt habe ich mich köstlich amüsiert und bestens unterhalten gefühlt und das Buch mit insgesamt 45 angenehm kurzen und kurzweiligen Kapiteln verteilt auf 301 Seiten fast in einem Rutsch gelesen. Im übrigen gefallen mir sehr gut die angenehm kurzen Kapitel, die gut leserliche Großschrift und das im Buch eingebundene Lesezeichen.

Ich kann diese Unterhaltungslektüre vollstes empfehlen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

©esposa1969