Rezension

Wo bitte geht`s nach Hause?

Das fünfunddreißigste Jahr - Peter Truschner

Das fünfunddreißigste Jahr
von Peter Truschner

Bewertet mit 3 Sternen

Ach ja, die Mittdreißiger. Anscheinend gibt es nicht nur eine Quarterlife- und Midlife-Krise. Seit einiger Zeit haben auch Leute in den Dreißigern wohl arge Schwierigkeiten. Zugegeben, das eine oder andere Problem ist einem ja nicht fremd, doch Peter Truschner spitzt diese Lebensphase, wenn man so will, in seinem Roman "Das fünfunddreißigste Jahr" ziemlich zu. So entsteht ein kompaktes Bild sämtlicher Irrungen und Wirrungen in die man schon mal geraten kann zu einer Zeit, in der man auf einiges zurückblickt, aber auch noch eine ganze Menge vor sich hat. Beim Lesen des Textes schwankt man zwischen Belustigung und Bestürzung, und ich habe jedenfalls noch niemanden gesprochen, der sich nach der Lektüre vollkommen unverstanden gefühlt hat.

Man bekommt hier ein wirklich unterhaltsames, ironisches, ehrliches Bild einer speziellen Gruppe von Menschen, Generation kann man kaum sagen, zwischen 30 und 40, meistens besser ausgebildet, deren Mühen endlich "anzukommen" nicht selten hart am Slapstick vorbei schrammen, bzw. tragikoschisch anmuten. Ungefähr in der Tradition von Marko Doringer oder Antonia Baum. Etwas erleichternd für alle, die sich schon gefragt haben, ob sie irgendwie komisch sind. Und als Fazit? Ehrlich währt wohl meistens am längsten...Viel Spaß!