Rezension

Wo gehöre ich hin?

Rulantica - Michaela Hanauer

Rulantica
von Michaela Hanauer

Bewertet mit 4 Sternen

Mats und Finja haben sich gefunden. Und für Finja ist die Welt eigentlich auch ganz in Ordnung. Doch Mats ist neu in Rulantica und kann sich im Gegensatz zu seiner Schwester nicht in einen Meermenschen verwandeln. Auch Magiewirken ist nicht so sein Ding. Dass er aber mit seinem Kelpie Venn sprechen und dem entsprechend eine ganz andere Bindung zu diesem aufbauen kann, scheint niemanden zu interessieren. Und so ist es irgendwie auch nicht so ganz verwunderlich, dass Mats nicht wirklich akzeptiert wird und er sich immer weiter selber absondert.
Letztendlich beschließt er Rulantica zu verlassen. Doch damit beginnt für ihn und seine Schwester ein weiteres Abenteuer, denn die nordischen Götter haben die Insel nicht vergessen …

Im Gegensatz zum ersten Band, in dem es überwiegend um das Suchen und Finden von Familie ging, wird die Handlung nun etwas ernster. Mats und letztendlich auch Finja müssen ihren Platz in der Welt finden. Sie müssen lernen zu entscheiden, wo sie selber hingehören wollen. Dieser Grundtenor wurde durch die Autorin wieder in eine abenteuerliche Geschichte verpackt, in der die nordischen Götter die geheimnisvolle Insel nutzen wollen, um sich in das Gedächtnis der Menschheit zurück zu rufen. Und dass der schlaue und skrupellose Gott Loki ganz geschickt im Hintergrund seine Fäden zieht, ahnt zu Beginn auch niemand.

Als Gesamtpaket hat mir auch dieses Abenteuer der Geschwister wieder sehr gut gefallen und ich halte es für ein gelungenes Fantasyabenteuer für Zehnjährige aufwärts.
Nicht unerwähnt lassen möchte auch auch hier die vollfarbig illustrierte Gestaltung des Buches, die es zu einem wirklichen Eyecatcher macht. Die grüne Schrift auf dem dunkel gestalteten Hintergrund einiger Kapitel ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber zugleich auch einmal etwas Anderes.

Für mich ist die „Verschwörung der Götter“ eine gelungene Fortsetzung, die ich gerne weiter empfehle.