Rezension

Wo ist die kleine Sophie?

Hundsbua - Ulrich Radermacher

Hundsbua
von Ulrich Radermacher

Eine Entführung ruft das Ermittlerteam um Kriminalkommissar Alois Schön auf den Plan. Die elfmonatige Sophia Christ wurde in einem unbeobachteten Moment aus dem Kindergarten entführt. Es fehlt jegliche Spur des Täters und da die Eltern vermögend sind, warten alle auf die ersten Lösegeldforderungen. Als diese allerdings nicht kommen, bleibt den Ermittlern nichts anderes übrig, als im direkten Umfeld zu recherchieren. Hier stoßen sie auf sehr schwierig einzu-schätzende Verhaltensweisen und das Rätsel um Sophias Verschwinden scheint komplizierter zu sein, als es anfangs schien. Kommt die Rettung für die kleine Sophie noch rechtzeitig?
"Hundsbua" ist bereits der dritte Band um den sympathischen Kriminalkommissar Alois Schön. Die ersten beiden Teile gefielen mir schon gut, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Erneut konnte mich der Autor Ulrich Radermacher mit seinem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil schnell an das Buch fesseln. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches über die Entführung der kleinen Sophie gut aufgebaut und über die rasanten Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Ulrich Radermacher sorgt in seiner raffiniert aufgebauten Geschichte für eine hohe Anzahl an Verdächtigen, so dass der Leser seine eigenen Theorien bezüglich der Täterschaft und den Tathintergründen aufstellen und immer wieder umwerfen kann. Gerade das Finale konnte mich dann noch einmal mit einer beeindruckenden und nachhaltigen Auflösung überzeugen. Aufgelockert wird der Kriminal-Roman durch den wohldosierten Einsatz des regionalen Dialekts und dem Einbezug der privaten Hintergründe der Protagonisten.
Insgesamt ist "Hundsbua" für mich ein gut gelungener Regionalkrimi, der auf weitere Fälle für das engagierte Ermittlerteam hoffen lässt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.