Rezension

Hundsbua

Hundsbua - Ulrich Radermacher

Hundsbua
von Ulrich Radermacher

Bewertet mit 4 Sternen

Der Albtraum vieler Eltern wird in München wahr: ein Kleinkind verschwindet spurlos aus dem Kindergarten. Schnell steht für die Ermittler fest, dass es sich um eine Entführung handelt, doch es folgt keine Lösegeldforderung. Auch die Eltern der vermissten Sophia verhalten sich äußerst seltsam, wodurch sich der Verdacht, dass sie etwas wissen, schnell  erhärtet. Die Spuren führen die Münchner Ermittler nach Hamburg. Können sie die Täter finden bevor noch etwas passiert?

 

Ulrich Radermachers Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen. Als Leser kann man sofort in die Handlung einsteigen und bereits zu Beginn wird mit der Kindesentführung Spannung aufgebaut. Die Spannung kann durchgehend gehalten werden, wird allerdings nie nervenzerreißend. Mich konnte die Handlung wirklich fesseln und in ihren Bann ziehen, wodurch ich das Buch in wenigen Tagen zu Ende lesen musste. Besonders gelungen finde ich die Balance zwischen dem Fall und dem Privatleben der Ermittler.

 

Die einzelnen Protagonisten erscheinen besonders authentisch und menschlich, was nicht zuletzt an den Dialogen im Dialekt liegt. Für das Verständnis ist es allerdings nicht nötig selbst Dialekt zu sprechen. Der Dialekt wurde etwas abgeschwächt und es gibt auch viele Dialoge ohne Dialekt, wodurch das Verständnis nicht beeinträchtigt wird. Neben dem Fall erfährt man auch etwas zum Privatleben er einzelnen Ermittler. Durch ihre Probleme, Ängste, Sorgen und Gefühle wirken sie besonders authentisch und Großteils wirklich liebenswürdig. Dies hat zur Folge, dass man mit den Charakteren wirklich mitfiebern muss.

 

„Hundsbua“ ist bereits der dritte Teil rund um den sympathischen Ermittler Alois Schön und sein Team.  Ich kenne bereits einen der Vorgängerbände und fand diesen ebenso gelungen wie den aktuellen Fall. Auch ohne die Vorgänger zu kennen, kann man sofort in die Handlung einsteigen und dieser problemlos folgen. Ich hoffe auf weitere Fälle für Alois und sein Team.

 

FAZIT:
„Hundsbua“ ist ein gelungener und lesenswerter Kriminalroman. Besonders überzeugen konnten mich die authentischen Protagonisten, die durch den verwendeten Dialekt und ihre Ängste, Sorgen und Probleme besonders menschlich erscheinen. Da die Spannung nie nervenzerreißend war und die Handlung hin und wieder etwas vorhersehbar war, vergebe ich 4 Sterne!