Rezension

Wo ist Sky?

Dein Blick so tot - Dani Pettrey

Dein Blick so tot
von Dani Pettrey

Bewertet mit 5 Sternen

„...Sie war nicht mehr dieselbe wie früher, aber dieses Leben, ihr altes Leben, würde immer zu ihr gehören, auch wenn sie sich davon nicht mehr bestimmen ließ...“

 

Avery Tate kehrt in die Kunstszene von Baltimore zurück. Ihre Freundin Skylar hatte sie gebeten, zur Eröffnung der Ausstellung der Fotografien von Gerard Vaughn zu kommen. In Ruhe betrachtet sich Avery das Bild, auf dem Sky zu sehen ist. Doch dann gibt es einen Eklat. Die Fotografie wurde ausgetauscht. Es ist kein Bild von Gerard. Der bekommt einen Wutanfall. Und ausgerechnet Sky ist bisher nicht erschienen. Avery ruft den freiberuflichen Tatortspezialisten Parker Mitchell an.

Die Autorin hat eine spannenden Krimi geschrieben. Es ist das zweite Buch aus der Reihe. Obwohl ich den ersten Teil nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Auch die Protagonisten werden ausreichend charakterisiert. Avery hatte ein bewegtes Leben hinter sich, bevor sie sich zu Jesus bekannte und neu begann. In Baltimore wird sie allerdings auf Schritt und Tritt mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Außerdem macht sie sich Vorwürfe, das sie Sky früher in ihre kriminellen Machenschaften einbezogen hat, aber keine Chance bei ihr hatte, sie zu Jesu zu führen.

Das Eingangszitat bezieht sich auf Avery.

Gerard beschuldigt Sebastian, die Bilder ausgetauscht zu haben. Auf die folgende Frage allerdings hat er keine Antwort:

 

„...Woher wollen Sie wissen, dass er die Bilder ausgetauscht hat, wenn niemand ihn oder Skylar heute Abend hier gesehen hat?...“

 

Trotzdem verdichten sich die Informationen, dass das Foto in der Galerie von Sebastian gemacht wurde. Als Avery Skys Trailer aufsucht, verlässt jemand den Wagen und schlägt sie nieder. Parker findet sie.

Zwischen Parker und Avery baut sich nach und nach eine unterschwellige Spannung auf. Die beiden mögen sich. Aber auch Parker ist ein gebranntes Kind. Er kann seine erste Liebe nicht vergessen. Und Avery will nicht mit einer Toten konkurrieren. Ihre Gespräche gehen in die Tiefe. Parker charakterisiert sie so:

 

„...Du bist die erstaunlichste Frau, die ich jemals kennenlernen durfte. […] Du solltest dich für deine Vergangenheit nicht schämen. In Christus bist du eine neue Schöpfung. Konzentriere dich darauf...“

 

Skylar ist wie vom Erdboden verschwunden. Immer mehr Personen geraten in den Fokus der Ermittlungen. Doch Sebastian bleibt der Hauptverdächtige. Gekonnt lässt mich die Autorin an den Gedanken und Arbeitsweisen der Kriminalisten teilnehmen. Skys Verschwinden ist nicht der einzige Fall, den sie zu bearbeiten haben. Das erfordert eine geschickte Planung. Oft zeigt sich erst im Nachhinein, dass das Offensichtliche nicht das Richtige war.

Am Ende aber bleibt keine Frage offen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Verbindung spannender Ermittlungen mit romantischen Elementen und christlichen Fragen ist gelungen.