Rezension

Wohlfühl-Atmosphäre mit kleinen Störfaktoren

Die Buchhandlung in der Baker Street -

Die Buchhandlung in der Baker Street
von Sarah Jio

Bewertet mit 3.5 Sternen

Valentina flüchtet nach ihrer Scheidung nach London, um dort das Erbe ihrer Mutter zu regeln. Eloise hatte die Familie verlassen, als Valentina 12 war, seitdem hatten sie keinen Kontakt mehr. Nach und nach lernt Valentina die Freunde und das geliebte Viertel ihrer Mutter kennen, kämpft um den Erhalt ihrer Buchhandlung und beginnt zu verstehen, was damals passiert ist und warum ihre Mutter sich nie wieder gemeldet hat.

Ein Roman mit ganz vielen Gefühlen, eingebettet in eine „buchige“ Umgebung mit vielen Lesetipps und einer absoluten Wohlfühl-Atmosphäre. Sarah Jio hat einige sehr interessante Figuren geschaffen und beschreibt sehr lebendig und anschaulich das Viertel, in dem Valentina lebt und die Menschen, die sie kennen lernt. Die Geschichte an sich fand ich sehr berührend und bewegend, aber der zweite Handlungsstrang, der in der Vergangenheit von Valentinas Mutter spielt, war für mich schwer zu fassen. Einige Entscheidungen von Eloise konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen und ich hatte häufig das Gefühl, dass der Roman im viktorianischen Zeitalter spielt, weil Eloise sich so stark von ihrem Mann beherrschen lässt. Trotzdem, wer über ein paar Handlungsfehler hinwegsehen kann und sich einfach in einer Lektüre über die Liebe, Bücher und Freundschaft verlieren möchte, der liegt mit „Die Buchhandlung in der Baker Street“ genau richtig!