Rezension

"Wolken wegschieben" wirkt am Anfang wie ein ziemlich oberflächlicher Roman.

Wolken wegschieben
von Rowan Coleman

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Willow ist Ende 30, hat einen guten Job, eine Familie und einen besten Freund.
Sie ist mit ihrem Leben nicht zufrieden, denn da gibt es die Chefin, die sie wie eine Leibeigene behandelt, den besten Freund Daniel in den sie verknallt ist und ihre Zwillingsschwester Holly, die immer noch eine tolle Figur hat und Willow damit zeigt wie sie selbst noch aussehen könnte. 
Meine Meinung: 
Nachdem ich schon zwei tolle Bücher von Rowan Coleman gelesen habe, war ich auch auf dieses neugierig und bin leider auch etwas enttäuscht worden. "Einfach unvergesslich" war ein Wahnsinnsbuch, "Zwanzig Zeilen Liebe" dagegen war in der ersten Hälfte nicht überzeugend und wurde dann immer besser. Auch in "Wolken wegschieben" ging es mir so, denn in der ersten Hälfte habe ich mich gefragt: Wo sind die Gefühle? Wo ist der tiefere Sinn, den es bei der Autorin jedesmal gibt?
Willow wirkt wie ein Trampel und das liegt nicht an ihrer Konfektionsgröße, sondern an ihrem Verhalten. Sie bemitleidet sich wo es nur geht, stürzt sich laut ihren Erzählung von einer Affaire in die nächste und ist am Ende immer noch einsam. Sie gibt zu, dass sie Beziehungsunfähig ist und glaubt, dass das der Grund ist, wieso sie in Daniel verliebt ist, denn sie weiß, dass der ihre Liebe niemals erwidern wird. 
Obwohl man merkt, dass Willow in ihrer Firma sehr wichtig ist, wenn nicht sogar die wichtigste Person nach der Chefin Victoria, lässt sie sich von ihr wie eine Sklavin behandeln und sich sogar vorschreiben wen sie bei sich zuhause schlafen lassen muss. 
Ihre beste Freundin ist ihre Schwester Holly. Wenn die Frauen zusammen sind, sind sie eins, doch so oft sehen sie sich leider nicht. Zu ihrer Mutter hat sie einen sehr schlechten Kontakt und da ist wieder der Punkt gewesen, an dem ich Willow nicht verstand. Sie hasst und liebt ihre Mutter gleichzeitig. Sie hält sich fern von ihr und vermisst sie. 
Fast schon witzig wurde es, als Willow verträumt in einer Seitengasse landet und ein paar "Zauberschuhe" in einem Laden kauft. Da habe ich mich dann gefragt, ob die Autorin es diesmal mit einem Märchen versucht. Willows Leben scheint sich Schlag auf Schlag zu ändern und sie ist immer verwirrter, wird aber auch selbstsicherer. 
Bis dahin klingt alles wie oberflächliche Lektüre, als hätte ich zu "Chick lit" gegriffen. 
Erst später im Buch scheint alles einen Sinn zu ergeben und von da an ändert sich auch meine Einstellung zu Willow. 
Man erfährt Dinge aus der Vergangenheit die dieses Buch dann doch gefühlvoller und trauriger machen. 
Meiner Meinung nach wurde damit viel zu lange gewartet. 
Meine Lieblingsprotagonisten: Der tollpatschige Steuerberater James, der schnucklige Sam und die kleine Chloe (um diese Protas kennenzulernen, müsst ihr das Buch selbst lesen)
Fazit: 
"Wolken wegschieben" wirkt am Anfang wie ein ziemlich oberflächlicher Roman. Ich konnte mit Willow nichts anfangen, denn sie scheint in Selbstmitleid zu zerfließen und erst nach der ersten Hälfte wurde es besser und am Ende sogar richtig gut.