Rezension

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Würdiger Abschluss

Der Herrscher des Waldes - Katharina V. Haderer

Der Herrscher des Waldes
von Katharina V. Haderer

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung, Band 3 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler können vorhanden sein.

Mirage ist wieder zurück in Svonnheim, doch hier herrschen nach wie vor Angst und Schrecken. Der Koschtschei, ein fürchterliches Monstrum, bringt weiterhin die Toten dazu, wiederaufzuerstehen. Mirage wendet sich an den neuen Sergent in Svonnheim, Rougeoyer, doch bevor sie handeln können, kehrt auch Zejn wieder zurück nach Svonnheim. Gemeinsam machen sie sich nun auf die Suche nach dem Ursprung des Koschtschei und wie man diesen vernichten kann.

Meine Meinung

Nachdem ich bereits die beiden ersten Bände der herrlich düsteren Fantasygeschichte verschlungen hatte, musste ich natürlich auch wissen, wie dieser letzte Band enden wird. Optisch passen die Bücher hervorragend zusammen und gerade wenn man hier dann genauer hinschaut, sieht man, welches Wesen sich da wirklich auf dem Cover verbirgt (auf den ersten Blick hatte ich noch einen Hirsch gesehen).
Die Geschichte knüpft wieder an die Vorgänger an und da diese Bände aufeinander aufbauen, sollten die ersten Teile bekannt sein. Zum einen ist die gesamte Entwicklung sonst nicht zu durchschauen, zum anderen ist auch die Entwicklung der Charaktere äußerst spannend.
Wie schon zuvor schafft es Autorin Katharina von Haderer ein spannendes, aber auch düsteres und brutales Kopfkino zu erzeugen. Definitiv ist diese Reihe nichts für die zartbesaiteten Leser, denn es geht hier durchaus auch mal brutal vor. Trotzdem oder gerade deswegen ist diese Dark Fantasy Trilogie aber auch etwas besonderes, denn hier kann ich getrost sagen, noch nichts Vergleichbares zu kennen.
Auch Spannung und Action, vor allem im ersten Teil des Buches, kommen hier nicht zu kurz. Es wird wieder integriert, gekämpft und alles, was bisher noch offen blieb, bekommt hier eine gelungene Auflösung.
Die Atmosphäre der Geschichte lässt den Leser frösteln oder besser erschauern. Diese finstere, morastige Landschaft und die düsteren Wälder rund um Svonnheim wurden in meinem Kopf so lebendig, dass ich direkt mit dabei war.
Wieder erlebt der Leser das Geschehen aus den Sichten Mirages und Zejns, wobei man da mittlerweile das Gefühl hat, alte Bekannte wiederzutreffen.
Die Entwicklung, die die beiden hier von Beginn bis zum Ende gemacht haben, fand ich absolut gelungen. Mirage, aber auch Zejn, sind mir beide absolut ans Herz gewachsen. Aus der eher menschenscheuen Mirage, die lieber allein in ihrer Hütte blieb, ist nun, zumindest dem ein oder anderen Menschen gegenüber, deutlich offener geworden. Trotzdem vertraut sie nicht blind und wägt ihre Taten meist ab. Aus dem durch und durch regimenttreuen Zejn ist ebenfalls ein wesentlich offenerer Mensch geworden, der nun auch mal eher aus dem Bauch und nicht nur nach Vorschrift handelt. Für mich ein riesiger Pluspunkt, da man hier die Veränderungen erst so nach und nach miterlebt und diese dadurch absolut glaubwürdig wurden.
Selbstverständlich gibt es hier eine ganze Reihe weiterer Charaktere, die mal mehr, mal weniger wichtig für die Handlung sind und trotzdem immer die nötige Glaubwürdigkeit erhalten haben.

Mein Fazit

Mit schwerem Herzen habe ich Abschied von Mirage und Zejn genommen und auch wenn ich mir das Ende vielleicht etwas anders ausgemalt hatte, so fand ich es doch alles glaubwürdig und schlüssig gelöst. Insgesamt bin ich begeistert von Katharina von Haderers Geschichte, sowohl was die Charaktere, die Spannung aber auch die Atmosphäre betrifft. Ganz großartiges, düsteres Kopfkino und ich hoffe, ganz bald wieder etwas von der Autorin lesen zu dürfen!