Rezension

Würdiger Abschluss einer genialen Trilogie

Atretes - Flucht nach Germanien - Francine Rivers

Atretes - Flucht nach Germanien
von Francine Rivers

Ein klein wenig macht es mich doch wehmütig, das ich die Trilogie von Francine Rivers nun beendet habe, denn die Bücher konnten mich wirklich überzeugen und begeistern. Es flossen von meiner Seite aus mitunter doch die Tränen, da ich mich in jede der Protagonisten / Protagonistinnen komplett hineinversetzen konnte. Es gab Menschen, die ich verachtete für ihre Taten und es gab Menschen die mir wirklich zu Vorbildern wurden. Sie nun zu verlassen ist ein wirklich komisches Gefühl, zumal mich Francine Rivers auch hier und da ermahnte. Gerade in "Atretes - Flucht nach Germanien" wird Vergebung sehr, sehr deutlich hervorgehoben und verdeutlicht noch einmal, wie sehr es uns Menschen vergiftet, wenn wir Altlasten mit uns herumschleppen oder aktuell Geschehenes immer wieder in Gedanken zelebrieren und uns davon nicht lösen können. Atretes, der gefangen genommen wurde um dann in Rom zum gefeierten Gladiator regelrecht gezüchtet wurde, hasst die Römer aus vollem Herzen und wenn ich es so lese, kann ich es natürlich nachvollziehen, warum seine Gedanken sich um Rache und Mord drehen. Zirpa, die ihm zur Seite gestellt wird um seinem Sohn eine Amme zu sein, trägt auch ihr Päckchen, dennoch lebt sie aus der Macht der Vergebung und lebt diese auf eine ganz besondere Weise aus. Sie ist für mich als Person ebenso beeindruckend wie Hadassa es war. Francine Rivers hat es verstanden ihren Personen das Leben so einzuhauchen, das sie uns fast schon wie Freunde erscheinen. Sie sind Brüder und Schwestern im Glauben und prägen mich hier und da, während ich ihre fiktive Geschichte lese. Es ist ein Buch, welches Atretes komplette Wut, seinen Hass wiederspiegelt und dennoch ist es ein Buch voller Liebe. Einer Liebe, die nur Jesus schenken kann, um uns Menschen zu verändern, sodass irgendwann auch Vergebung möglich ist. Es fasziniert mich sehr, wenn ich von all den Entbehrungen der Christen der damaligen Zeit lesen und mich selbst betrachte, die unzufrieden ist, wo das Leben um einiges leichter ist als damals. Rizpa und Theophilus haben eine sehr demütige Haltung, die mir gänzlich zu fehlen scheint und ich mich tatsächlich mitunter geschämt habe.

 

Die Flucht aus Rom gestaltet sich als nicht so einfach wie gedacht, denn die Römer möchten ihren besten Gladiator natürlich nicht ziehen lassen und es werden Atretes und Zirpa viele Stolpersteine in den Weg gelegt. Zirpa begleitet Atretes, da sie erstens Caleb, den gemeinsamen Sohn von Julia und Atretes stillt und zweitens ihn liebt wie eine Mutter. Natürlich entflammt in Atretes und Zirpa eine ihnen völlig unbekannte Leidenschaft zueinander und Atretes beginnt Zirpa vollends zu vertrauen, auch wenn es bis dahin ein langer Weg ist und er Zirpa mehr als einmal gegen den Kopf stößt. Zirpa erscheint mir als sehr stark, denn sie hält es aus ohne zu klagen und ist für mich dadurch ein echtes Vorbild. Im Stamm der Chatten angelangt, erscheinen die Herausforderunge Überhand zu nehmen, denn dort wird der Gott des Twiza verehrt und seine Macht des Bösen ist wirklich groß und beängstigend.

 

Mich hat "Atretes - Flucht nach Germanien" sehr beeindruckt und auch wenn "Hadassa" der Auftakt der Trilogie sich mir wirklich ins Herz gebohrt hat, steht der Abschluss diesem in keinster Weise nach. Ich habe gelitten, geseufzt, mit den Zähnen geknirscht und mich hin und wieder auch mit einem Lächeln im Gesicht zurückgelehnt um einfach das Lesen zu genießen. Von mir kann es nichts anderes als eine Leseempfehlung geben. Auch wenn das Buch aus der christlichen Literatur stammt, ist es für Fans von Historischen Romanen sicherlich eine große Bereicherung.