Rezension

Würdiger Abschluss einer Trilogie!

Totes Land 3 - Der Bunker - M. H. Steinmetz

Totes Land 3 - Der Bunker
von M. H. Steinmetz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Land geht immer weiter vor die Hunde - die Leichensäcke sind überall. Mittendrin einige verstreute Gruppen tapferer Menschen, eine davon auf großer Mission. Markus will sich dem Feind stellen, in der festen Überzeugung, dass er der einzige ist, der dem Ganzen ein Ende machen kann. Doch der Weg dahin ist schwierig, nicht nur die Infizierten stellen sich ihm in den Weg.

Steinmetz hat die Latte, was Endzeit Romane angeht, ziemlich hoch gelegt mit den ersten beiden Teilen, findet man hier doch nicht nur stumpfen Zombie Horror wie man ihn kennt. Man kriegt also mehr als "Seuche - Zombies - Scheiße!", es gibt sogar eine kleine Portion Philosophie, allerdings geschickt verpackt in Gedärme und faulendes Fleisch, sodass es all die, die da keinen Wert darauf legen, nicht im Lesevergnügen stören wird. Für mich hingegen war das ein zusätzliches Plus - denn auch bei Horrorstorys schätze ich es, wenn man mich zum nachdenken bringt.

Im großen und Ganzen wurde das Niveau der Vorgänger auch gehalten - die Beschreibungen sind immer noch genau so plastisch, das Buch selbst zaubert so viele Bilder in den Kopf, als wäre es sein eigener Film. Viel Platz für die eigene Fantasie gibt es da nicht mehr, das ist aber auch nicht der Sinn des ganzen. 
Zombie Horror muss schocken, und das tut auch dieses Buch. Die Irrungen und Wirrungen einer apokalyptischen Gesellschaft hat Steinmetz ebenso gut umgesetzt - die Verzweiflung der Menschen und wohin sie sie treibt sind realistisch mit aufs Papier gebannt.

Mit Markus ist ihm zudem ein fantastischer Protagonist gelungen. Eigentlich ist das, was er vorhat ein ziemliches Himmelfahrtskommando - die meisten Menschen würden sich wohl eher "Was geht mich das alles an?!" denken, und flink das weite suchen. Nur das eigene Überleben im Blick. Markus nimmt man diesen Heldenmut aber tatsächlich ab, und das obwohl er sicherlich nicht das klassische Bild eines Superhelden abgibt. Dennoch wirken seine Handlungen zu jedem Zeitpunkt absolut glaubhaft.

Mein einziges Manko in diesem Fall war das etwas ZU viel an Militär. Klar, in Endzeit Szenarien müssen die Soldaten eine Rolle spielen, das war noch nie anders, hier habe ich aber fast ein bisschen den Überblick verloren. Mit Rängen und Hierarchien kann ich in dem Fall nicht viel anfangen, so blieben die Militärs für mich lange eine graue Masse. Einzig zwei - Schröder und Schumann - stachen für mich raus, und selbst die beiden hab ich anfangs noch durcheinander geworfen wegen der ähnlichen Namen.
Da hätte es für mich also eine Stufe weniger sein dürfen - das hätte mir das Lesen deutlich entspannter gemacht.

Nichts desto weniger ein würdiger Abschluss einer großartigen Trilogie - auch wenn er ein paar kleine Schwächen hat bin ich absolut ausgesöhnt mit dem Ende. Und die letzten 2 Seiten, die werden selbst die härtesten unter euch schocken, ich versprechs.