wunderbar nachhaltig
Bewertet mit 5 Sternen
Huzur wurde in eine unfreiwillige Auszeit geschickt. Ein Kopftuch-Ekat in ihrer Lehramtszeit hat sie dazu gezwungen. Nun versucht sie sich neu zu ordnen und besucht ihre türkischstämmige Familie. Dadurch werden aber ihre inneren Konflikte nur weiter angefacht. Zuhause trifft sie auf das syrische Flüchtlingsmädchen Hiba und plötzlich wird ihr ein Spiegel vorgehalten und sie beginnt zu reflektieren, dass sie ihre Wurzeln nicht weiter verleugnen kann und dass sie Farbe bekennen muss und sich nicht mehr wegdrucken darf.
Mir hat vor allem der zurückgenommene und dennoch fast lyrische Erzählstil ausgesprochen gut gefallen. Der Leserin wird viel Raum für eigene Gedanken gelassen. Das Buch regt zum Nachdenken an, zum in sich Hineinhören und auch zum genauer Hinschauen im eigenen Alltag.
Eine wunderbar nachhaltige Lektüre. Bitte mehr von dieser klugen Autorin.