Rezension

Wunderschön...

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran - Eric-Emmanuel Schmitt

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
von Eric-Emmanuel Schmitt

Bewertet mit 4 Sternen

Manchmal klaut Moses, der in Paris lebt, Konserven im Laden von Monsieur Ibrahim und glaubt, daß dieser nichts merkt. Doch der hat den jüdischen Jungen schon längst durchschaut. Denn Monsieur Ibrahim, der für alle nur ›der Araber an der Ecke‹ ist, sieht mehr als andere. Er ist ein verschmitzter Weiser, der viele Geheimnisse kennt – auch die des Glücks und des Lächelns.

Moses, ein elfjähriger Junge, lebt in der Rue Bleue in Paris. Sein depressiver Vater, ein jüdischer Anwalt, macht ihm stets nur Vorwürfe und hält ihm dauernd vor, wie viel besser doch sein Bruder Popol sei, der die Familie damals mit seiner Mutter verließ.
Sein ganzes Erspartes lässt Moses bei den Dirnen in der Rue de Paradis, die aus ihm "einen richtigen Mann" machen sollen. Einen Freund und Weggefährten findet der Heranwachsende schließlich in dem alten Monsieur Ibrahim, der einen kleinen Krämerladen betreibt und stets nur "der Araber an der Ecke" genannt wird. Von ihm lernt Moses, was Leben, Freundschaft und ein Lächeln bedeuten...

Wenn man dieses Buch einmal begonnen hat, dann kann man es nicht mehr weglegen. Herrlich leichtfüßig und amüsant verquickt Schmitt die Lebensgeschichte des heranwachsenden und vom Schicksal gebeuteltem Juden Moses mit dem des weisen, lebenserfahrenen Moslem Monsieur Ibrahim. Das ist mal heiter, mal traurig, aber immer wunderschön. "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" ist ein wirklich tolles Buch, das zu lesen mir viel Spaß gemacht hat!

Oder, wie Elke Heidenreich es formulierte: "Das ist ein unendlich zartes, schönes, liebevolles Buch". Ja!
Und gerade angesichts der aktuellen Lage in Israel und dem Gaza-Streifen auch ein Buch der Hoffnung...

© Parden