Rezension

wunderschöne Farbwahl und Story

Der wilde Garten -

Der wilde Garten
von Cynthia Cliff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als erstes hat mich das Cover in den Bann gezogen. Vor allem die Farbwahl. Ich bin ein sehr visueller Typ und die warmen Farben und starken Kontraste sprechen mich unglaublich stark an. Das Buch wurde klimaneutral produziert und hat einen festen Einband, der sich richtig toll anfühlt. Die Seiten sind angenehm dick, so dass sie auch ein etwas ungestümes Hineingreifen eines Kindes überstehen.

Die Geschichte handelt von Julie, ihrem Opa und ihrem Hund, Bleu. Sie leben in einer gemütlichen Stadt, mit freundlichen Menschen. Am Rand der Stadt gibt es es ein, mit einer Mauer eingefasstes, Gebiet, welches die Einwohner gemeinsam als Garten bewirtschaften. Dahinter liegen ein Wald, Wiesen und ein Weiher. Dort geht Julie mit ihrem Opa am liebsten hin. Die ersten Seiten lernt man Julies Liebe zu dieser Natur kennen. Man erlebt mit ihr über die verschiedenen Jahreszeiten hinweg, was sie da mit ihrem Opa und Hund erlebt. Es gibt immer nur sehr wenig Text, aber alles andere wird durch die wunderschönen Bilder erzählt. Aber dazu später mehr. Eines Tages entscheiden die Bewohner, dass sie den Garten erweitern möchten, um noch mehr anzubauen. Sie planen die Mauer einzureißen und die Natur dahinter zu urbanisieren. Julie und ihr Opa wollen dem natürlich entgegenwirken und wie sie das machen ist eine kreative Idee. Das sollte man aber selbst entdecken.

Die Moral bzw. die Message, die hier vermittelt wird, ist vor allem, dass man mit und nicht gegen die Natur leben sollte. Das es immer Kompromisse geben kann und neue Wege. Ganz beiläufig wird über die Zeichnungen auch die Diversität, gegenseitiges Helfen und Rücksichtnahme vermittelt. Das Thema Garten und Selbstversorgung mit gesunden, frischen Lebensmitteln ist natürlich auch ein großes Thema. Man findet Menschen jeder Altersklasse und jeder Hautfarbe in diesem Buch. Alles wirkt sehr natürlich und nicht aufgesetzt.

Der Zeichenstil hat mir sehr gefallen. Lediglich das fehlen der Dreidimensionalität gefiel mir nicht ganz so gut. Das machten aber die Farbwahl, die Abwechslung und vor allem die vielen kleinen Details wieder wett. Man muss die Bilder einfach genießen. Die Gesichtsausdrücke und Posen allein vermitteln schon so viel Stimmung. Mein Lieblingsbild ist das, wo Julie, jung wie sie ist, wild über die Wiese läuft, während ihr Opa ruhig und bedacht Himbeeren sammelt. Ebenfalls in diesem Bild ist ein weiter Aspekt zu finden, warum ich das Buch wirklich als etwas besonderes empfunden habe. Man entdeckt so viele Kleinigkeiten. Hier zum Beispiel die Schildkröte die eine heruntergefallene Himbeere frisst. Das ist nur ein Beispiel. Es war so ein herrliches Buch zum Abtauchen in die Bilder und Kleinigkeiten suchen.

*Fazit:*
4,6 von 5 Sternen
Das Buch hatte nur sehr wenig Text, aber das machten die stimmungsvollen Illustrationen wieder wett. Vor allem die Farbwahl hat mich umgehauen. Die Story ist besonders für Naturliebhaber sehr schön.