Rezension

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Wunderschöne Szenerie doch ein schwaches Ende

Schneeflockenherzen - Elaine Winter

Schneeflockenherzen
von Elaine Winter

Nina liebt Weihnachten, Silvester und die Tage dazwischen. Für die Feiertage fahren sie und ihre Schwester immer in das Ferienhaus in Alptal, welches schon seit Jahren der Familie gehört. Dieses Jahr sollen die Feiertage nochmal mehr etwas besonderes werden, da Nina ihrer Familie endlich ihren Freund Marco vorstellen möchte. Aus diesem Grund legt sie sich ganz besonders ins Zeug und dekoriert jede noch so kleine Stelle im Haus und backt Unmengen an Keksen. Aber dabei geht einiges schief, was nicht nur daran liegt, dass sie sich ausgerechnet jetzt ihren Arm bricht.

Ich muss leider sagen, dass ich dieses Buch eher durchwachsen finde. Der Schreibstil ist meistens zwar sehr leicht und flüssig zu lesen, aber stellenweise kamen Sätze, mit welchen ich nichts anzufangen wusste, die mich verwirrt haben oder für mich eher sinnlos und nicht in das Geschehen gepasst haben. Dadurch wurde mein Lesefluss dann doch öfters mal unterbrochen, weil ich ein Fragezeichen im Kopf hatte.

Zusammenfassend fand ich den ersten Teil des Buches sehr schön. Es hat sich so schön weihnachtlich angefühlt durch Ninas Liebe zu diesem Fest. Ihr Eifer alles perfekt zu machen um für alle (vor allem für Marco) ein perfektes Weihnachten auf die Beine zu stellen fand ich so süß. Allerdings war im ab circa zweidrittel des Buches nur noch genervt von Nina und das hat dem Buch leider sehr geschadet. Das Buch war dadurch nur noch schwer für mich zu lesen und ich hätte stellenweise ab liebsten einfach abgebrochen. Das konnte auch nicht mehr diese wundervolle glitzernde verschneite Landschaft in den Bergen und einem Wald vor der eigenen Haustür beheben.

 

Achtung ab hier Spoiler.

Anfangs fand ich Nina wirklich süß mit ihrer Liebe zu Weihnachten und Marco. Sie wollte für ihn einfach alles perfekt machen. Aber es wurde sehr schnell klar, dass sie die Beziehung schönredet und Marco nichts Ernstes im Sinn hat. Als sie dies dann auch endlich erfahren hat und dann immer noch Marco in Schutz nimmt, hat mich sehr aufgeregt. So kann doch kein Mensch drauf sein. Auch wenn sie die Liebe sucht, so verzweifelt kann man doch nicht sein und immer noch einen Mann zurückhaben wollen, der einen belügt und betrügt. Es war sehr nervig zu lesen, dass sie immer gehofft hat, dass Marco doch noch zu ihr zurückkommt. Als sie dann auch noch sauer auf Paul war, weil er Marco ja so schlimm beschimpft hat (als einen Mistkerl), hatte ich keinerlei Sympathie mehr für sie übrig.

Paul dagegen hat mich von Anfang bis Ende mit seiner schonungslosen Ehrlichkeit und seiner Hilfe bei den Vorbereitungen für Nina begeistert. Er kam mir so echt vor und weiß wie das Leben so ist. Er spielt sich und den anderen nichts vor und ihm wird sehr schnell bewusst, dass er etwas für Nina empfindet, auch wenn er es anfangs natürlich nicht zulassen will. Er will sogar für Nina da sein, als sie wegen eines anderen Mannes Herzschmerz hat und das zeugt von wirklich viel stärke.

Insgesamt war es auch irgendwie einfach zu viel in dem Buch. Das Fest sollte perfekt sein und dann ist einfach so viel schief gegangen, dass es für mich einfach nicht mehr realistisch war. Vieles war zu offensichtlich. Als das Bild von Ninas bester Freundin kam wusste ich direkt, wen sie im Hintergrund sehen wird. Auch das Ende des Buches war für mich weit hergeholt. Erst ist Nina total wütend auf Paul und will nichts mehr von ihm wissen und innerhalb von fünf Minuten liegt sie in seinen Armen?

 

Das Buch hat sowohl gute als auch schlechte Seiten. Es hat eine wunderschöne Szenerie und bietet einem fast durchweg eine weihnachtliche Stimmung. Allerdings waren es insgesamt zu viele einzelne Dramen und eine zu sehr von der Liebe geblendete Protagonistin.