Rezension

Wunderschöner Liebesroman

Der Himmel ist ein Fluss - Anna Kaleri

Der Himmel ist ein Fluss
von Anna Kaleri

Die junge Minna, die in einem Dorf in Masuren lebt, verliebt sich in einen polnischen Vogelkundler, der verheiratet ist. Sie kann mit den anderen Mädchen im Dorf nichts anfangen, auch die Jungen in Dorf interessieren sie nicht. Ihre Mutter würde sie gerne verheiraten. Minna nimmt eine Stelle in einem Apothekerhaushalt in Allenstein an, um ihrem Geliebten nahe zu sein.

Sehr lebendig und eindrücklich schildert Anna Kaleri das Leben in einem Masurischen Dorf, die Enge, der Alltag, die Ohnmacht der jungen Mädchen gegenüber dem Gutsbesitzer und Geschehnisse, die besser vertuscht werden.

Die Figur der Minna ist sehr gut charakterisiert. Minna hält es in der Enge des Dorfes nicht aus. Sie leiht sich Bücher beim Dorflehrer und liest schon mal Platon. In der Stadt gefällt es ihr ganz gut, sie ist sehr geduldig, braucht sie doch sehr lange, bis sie in Allenstein Gwidon wiedersieht. Es folgen heimliche, gefahrvolle Treffen.

In der dunklen Zeit, wo die Liebe zwischen Deutschen und Polen verboten ist, kann diese Liebe nur tragisch ausgehen.
Für diesen tragischen Liebesroman, der in der Nazizeit in Masuren spielt und den Alltag auf dem Land und in einem Dienstverhältnis in der Stadt schildert, 5/5 Sterne.