Rezension

Wundervolle Protagonisten die ganz schnell zu persönlichen Lieblingen werden können.

Einfach. Wir zwei. - Tammara Webber

Einfach. Wir zwei.
von Tammara Webber

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Boyce Wynn und Pearl Frank kennen sich seit Pearl damals fünf war und einen Unfall hatte. Lange Zeit haben sich die zwei nicht mehr gesehen und treffen sich erst wieder öfter, als Pearl eigentlich ihr Medizinstudium beginnen soll. Pearl möchte erstmals aus ihrer Welt ausbrechen die ihr liebevoll vorbestimmt war. Zeitgleich stirbt Boyce gewalttätiger und alkoholkranker Vater, doch anstatt nun in Ruhe sein Leben leben zu können, steht das Schicksal vor der Tür und schlägt erneut zu. 
Meine Meinung: 
Dieses Buch ist der dritte Teil einer Reihe. 
Auch wenn alle Teile einzeln gelesen werden können, kommen Charaktere vor die in den Vorgängern schon einmal auftauchten. Ich habe damals den ersten Teil gelesen und das Buch war eins meiner Lesehighlights 2013!
In vielen (Liebes-)Romanen ist der männliche Protagonist ein gutaussehender und reicher Typ mit sehr guten Manieren, aber das trifft nicht alles auf Boyce zu. Boyce hat rötliche Haare und Sommersprossen, er flirtet, er lebt in einem Wohnwagen und Geld hat er auch nicht viel und doch hat er auf Pearl immer eine gewissen Anziehungskraft ausgeübt. 
Das Buch ist immer abwechselnd aus Pearls und Boyce Sicht geschrieben und man erfährt immer wieder was in der Vergangenheit zwischen den beiden passiert, bzw. nicht passiert ist. 
Als Leserin habe ich mich jedes mal gewundert wie beide so blind sein konnten und wieso Boyce, der in seinem Leben viel einstecken und Stärke entwickeln musste, so zurückhaltend war. 
Auch wenn er in der Vergangenheit eher ein wilder Rüpel war, so ist er jetzt mit nicht einmal Mitte zwanzig schon sehr reif. 
Obwohl er nach außen hin kalt und hart wirken möchte, hat er einen weichen Kern. Er hat mit seinem gestörten Vater zusammen gelebt, der ALLE Menschen in seiner Umgebung gehasst und schlecht behandelt hat. Ich wollte Boyce trösten und muss gestehen, dass mir immer wieder fast die Tränen kamen, denn Tammara Webber schreibt sehr emotional.
Wie man vielleicht schon raus lesen kann war Boyce einer meiner Lieblingsprotas, aber auch Thomas, der Stiefvater von Pearl steht auf meiner persönlichen Lieblingsliste. Obwohl Pearl schon eine Jugendliche war, als er ihre Mutter heiratete, geht er liebevoll und fürsorglich mit ihr um und später im Buch wächst er mir so richtig ans Herz. 
Was mich ein bisschen gestört hat war, dass sich die ganze Vorgeschichte ziemlich lang zog, das Ende dafür aber sehr abgehakt wirkte. Es war, als würden sich alle Ereignisse zum Schluss des Buches überschlagen.
Fazit: 
Eine wahnsinnig schöne und vor allem emotionale Geschichte mit nicht perfekten, aber wundervollen Protagonisten die ganz schnell zu persönlichen Lieblingen werden können.