Rezension

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Wundervoller Roman

Das Blut der Rebellin - Sabrina Qunaj

Das Blut der Rebellin
von Sabrina Qunaj

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt
Inmitten eines Bürgerkrieges findet Isabell ihren Lebensweg. Ihr Vater verheiratet sie aus Bündniszwecken an einen grausamen Sheriff. Als Isabell von der Gegenseite entführt wird, schließt sie sich dieser Seite an und stellt fest, dass nicht alles in schwarz und weiß sortiert werden kann. Ein ereignisreicher Lebensweg steht ihr bevor, bis sie endlich das Leben führen kann, welches sie sich wünscht....

mein Eindruck
Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, sodass ich die Möglichkeit hatte, meine ersten Eindrücke zu teilen und zu diskutieren. Vieles hat die Autorin kommentiert, sodass sich meine Sichtweise dann auch wieder mit dem Hintergrundwissen der Gedanken der Autorin etwas verändert hat.

Zunächst einmal hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich mag den Schreibstil, der sich einfach superflüssig lesen lässt und einen einfach mitten ins Geschehen zieht. Vieles ist sehr anschaulich beschrieben und die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, sodass man gar nicht anders kann, als gemeinsam mit den Charakteren zu fühlen, sich zu freuen oder zu leiden.

"Du musst lernen, dass nicht immer alles schwarz und weiß ist".

Auch wenn Isabell sich für eine Seite entscheidet, fällt es ihr doch nicht so leicht, den Feind zu verraten oder zu töten bzw. immerhin hat sie Gewissensbisse.

Teilweise fand ich die Szenen mit Ralph etwas schnulzig, allerdings hielt es sich hier soweit im Rahmen, dass man auch als Nicht-freund des Kitsches gut damit leben kann. Ist halt, wie so vieles, Geschmackssache. Und immerhin war es zumindest realistisch, dass die beiden erstmal eine Weile brauchen, wieder zueinander zu finden, nachdem sie sich Jahre nicht gesehen haben und nicht gleich übereinander herfallen als wäre nichts gewesen.

Der einzige Charakter, der einem menschlich fern bleibt, ist der Sheriff. Während alle einem schon durch einen Namen näher kommen, bleibt er in den meisten Fällen immer "der Sheriff". Dies schafft Distanz, man sieht ihn als das Monster, dass er ist bzw. zu dem er gemacht wurde. Und das kleine bisschen Menschlichkeit macht er durch seine Handlungen sowieso direkt wieder zunichte. Es scheint immer wieder durch, dass er keine tolle Kindheit gehabt zu haben schien, aber der Sheriff blieb mir so fern, dass ich keinerlei Sympathie oder vielleicht Mitgefühl für ihn empfinden konnte.

Der Autorin gelingt es, dass man trotz vieler Personen nicht den Überblick verliert. Wie genau sie das vollbracht hat, weiß ich selbst nicht so genau. Ich musste jedenfalls nie lange überlegen, um wen es gerade geht.

Neben einigen schönen Momenten gibt es leider auch einige traurige, die aufwühlen und nachdenklich machen. Und leider sterben auch einige Charaktere, die ich gern noch etwas besser kennengelernt hätte. Aber so ist das Leben und nur eine heile Welt zu zaubern wäre auch sicher nicht Sinn dieses Buches gewesen. Dies macht aber dann eben die schönen Momente umso intensiver.

Des Weiteren werden historische Fakten in die Geschichte eingeflochten und im Nachwort wird auch über Fiktion und Wirklichkeit aufgeklärt.

Fazit

Eine wundervolle Geschichte mit historischem Hintergrund, die ich jedem Liebhaber dieses Genres ans Herz legen möchte. Ich wurde gut unterhalten, habe viele Emotionen durchlebt und befand mich mitten im Geschehen. Danke für dieses wundervolle Buch und auch, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen konnte.