Rezension

Zäh

Ich sehe, was du tust (Nur bei uns!) -

Ich sehe, was du tust (Nur bei uns!)
von Antonia Richter

War es spannend, hat es Dich zu Tränen gerührt, hat es Dich zum Lachen gebracht? Das wird am Schluss des Buches gefragt und die Leserschaft zur Rezension aufgefordert. Was aber macht man, wenn alle diese Fragen mit einem klaren Nein beantwortet werden müssen? Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Hazel erzählt, was die Lektüre sehr langatmig macht. Zumal Hazel nicht einfach zügig voran kommt, sondern sich in verschwurbelten Gedankengängen verliert, sich mental im Weg steht und man ihr zurufen möchte: Mensch komm mal zum Schluss. Noch trauernd um den Verlust der Mutter, mit der Entscheidung hadernd, den Schauspielerjob zugunsten eines der Schauspielschüler Unterrichtenden aufzugeben, sieht sie sich diversen Bedrohungen ausgesetzt, die über das übliche Mobbing einiger Schauspieler-Kollegen hinaus zu gehen scheinen. Sie verdächtigt mal jene, dann jenen. Das Auftauchen der Bedrohungen und ihre Reaktionen und Überlegungen ziehen sich dermaßen zähflüssig durch viel zu viele Seiten hindurch, dass man fast Gefahr läuft, aufzugeben. Am - zwar überraschenden - Ende ist man heilfroh, es doch geschafft zu haben. Dabei ist die Sprache durchaus bildhaft mit schönen Vergleichen, manchmal gar lyrisch. Aber das mildert den Gesamteindruck dennoch nur wenig ab.