Rezension

Zanzibar

The History of Blood - Paul Mendelson

The History of Blood
von Paul Mendelson

Bewertet mit 3 Sternen

Eine verzweifelte junge Frau ruft bei der Polizei an. Wenig später wird sie tot in einem heruntergekommenen Motel aufgefunden. Sie war eine Schulfreundin von Colonel de Vries Tochter und startete vor einigen Jahren voller Hoffnung in die USA. Nun war sie zurück in Südafrika desillusioniert und krank. Was hat zu ihrem frühen Tod geführt? Gemeinsam mit der örtlichen Kollegin entdeckt Vaughn de Vries, dass die Tote von weiteren Personen zum Motel gebracht wurde. Möglicherweise haben diese noch weitere junge Frauen rekrutiert, denen vielleicht noch geholfen werden kann. Übereifrig bringt die neue Kollegin die Untersuchung und sich selbst in Gefahr.

 

Die Nachwirkungen der Apartheid in Südafrika noch lange nicht überwunden. Wie Pendel bewegen sich gesellschaftliche Gegebenheiten von einem Extrem ins andere bevor sie sich in der Mitte auspendeln. So erfahren die weißen Polizeioffiziere, dass ihre Karrieren nicht gefördert werden. Zum einen vielleicht und hoffentlich eine heilsame Erfahrung, zum anderen aber eher mies, wenn sie objektiv gute Arbeit leisten. Und noch immer halten sich einige, die dem alten System anhängen, in Schlüsselpositionen, in denen sie mehr Einfluss ausüben können als ihnen eigentlich zustehen sollte. Und genau in solche Kreise ist die Tochter eines Politikers, der vor langen Jahren bei einem Anschlag getötet wurde, hineingeraten.

 

Dieser dritte Fall mit Vaughn de Vries greift wieder ein brisantes Thema auf, Ausnutzen von Beziehungen, Korruption, das Gedeckt werden durch höhere Kreise. Doch leider wirkt die Untersuchung irgendwie nicht richtig abgeschlossen und einige Spuren werden nicht richtig verfolgt. Die Sache verliert sich etwas in de Vries’ lamentieren und seinem nicht immer angemessenen Verhalten. Darüberhin geht meiner Ansicht nach auch die Spannung verloren. Und die eigentlich gute Zusammenarbeit von de Vries und seinem Partner Don February, die von ihren unterschiedlichen Sichtweisen lebt, findet kaum statt. Zwar ist dieser eigentlich gut angelegte Kriminalroman etwas mühsam zu lesen, weist aber doch genügend spannende Momente auf, um die Neugier auf die Lösung aufrecht zu halten.