Rezension

zauberhaft

Zwei Schwalben in Paris -

Zwei Schwalben in Paris
von François Lelord

Bewertet mit 4.5 Sternen

Im Rosengarten lernen zwei fremde Hunde voneinander.

Das Schuppentier, die Katze und der kleine Junge.

Ein Schuppentier wird im Wald gefangen und von einer Familie gekauft. Liebevoll kümmert sich die Familie um das Tier und es beginnt, sich in Gefangenschaft wohlzufühlen. Doch dann überfällt eine Epidemie die Welt und das Schuppentier wird als Verursacher gesehen.

Eine sehr liebevolle Geschichte, die zudem noch sehr aktuell ist.

Titus und die weiße Frau

Der junge Bonobo langweilt sich im Dschungel. Immer dasselbe. Eichhörnchen jagen und im Baum sitzen! Doch plötzlich ändert sich sein Leben schlagartig, als er einer weißen Frau und ihrem Begleiter das Leben rettet. Sein neues Leben ist spannend und lehrreich. Doch seine Gefährten fühlen sich in diesem Leben nicht wohl und ersehnen die Freiheit.

Man will eben immer das haben, was man gerade nicht hat.

Die Gesetze der Natur

Eignet sich ein Wildschwein als Haustier?

Zwei Muttersöhnchen

Isaac und Toto. Ein Mensch und ein Nashorn. Unterschiedlicher können beide nicht sein, und doch haben sie etwas gemeinsam: ihren Mut und ihre Schnelligkeit. Unabdingbar in der Savanne. Ihre Wege kreuzen sich nur kurz aber nachhaltig.

Der beste Therapeut - Ist nicht immer ein Mensch

Von Eisbrechern und Eisbären

Ein heranziehender Sturm und fehlendes Packeis retten ein Eisbärenjunges.

Der letzte Mann

Zwei Hunde stiften neues Glück

Octobre – wird mit seinem Besitzer alt und rettet ihm das Leben.

Zwei Schwalben in Paris – was passiert, wenn man im Winter nicht nach Süden fliegt. Hier vereinen sich die Charaktere der anderen Geschichten und bringen das Buch zu einem tollen Abschluss.

10 Fabeln, oder eigentlich eher kleine Märchengeschichten, die sich hauptsächlich mit Tieren beschäftigen. Aber auch der Mensch darf als Randfigur teilhaben. Lelord schöpft aus einem reichen Erfahrungsschatz als Psychiater und verarbeitet seine Bekannten oder Zufallsbegegnungen in seinen Texten. Diese sind sehr aktuell und haben alle eins gemeinsam: unsere nicht mehr so intakte Natur. Dabei schreibt er sehr philosophisch und bringt so den Leser zum Nachdenken. Ich habe nicht in allen Storys den Sinn gefunden, aber das fand ich nicht schlimm, denn zauberhaft sind sie alle.

Jede Geschichte ist für sich eigenständig, teilweise finden wir aber Charaktere in einer anderen Geschichte wieder.

Fazit: 10 Geschichten, auf die man sich einlassen sollte. Lesen, genießen, reflektieren – und dann erst zum nächsten Kapitel wechseln. Nur so stellt man sicher, dass man kein Detail verpasst und das meiste aus der jeweiligen Story herausholt. Gerne auch zum öfter Lesen.