Rezension

Zauberhaft

Abrakazebra
von Helen Docherty Thomas Docherty

Was passiert, wenn beschaulich übersichtliches Alltagsleben von einem Neuankömmling aufgemischt wird? Das erfahren Jung und Alt in Dochertys neuem Bilderbuch „Abrakazebra“. Eintönig ist das Leben in dem Dorf  Nichtviellos, in dem die Kinder aus Langeweile selbst Onkel Ziege zuschauen, wie er sein Boot flickt. Doch eines Tages taucht ein Zebra auf, das alle Einwohner mit seiner Zauberschau entzückt. Nur einer kann sich nicht freuen: Onkel Ziege. Er ist neidisch und eifersüchtig; denn der neuangekommene Exot stiehlt ihm die Schau. Geschickt sucht und findet er Mittel und Wege, um den Eindringling wieder los zu werden.

 

In leicht verständlichen Reimen und kindgerechter Sprache erzählt die Autorin Kindern ab 4 Jahren, wie es dem Abrakazebra ergeht. Die kleinen Leser erfahren so ganz nebenbei, wie es sich anfühlt, unerwünscht zu sein und ausgegrenzt zu werden und empfinden  Ungerechtigkeit, ohne dass sie tatsächlich in Worten ausgedrückt werden müsste.

Harmonisch ergänzen sich die kurzen gereimten Texte und die schönen, farbigen Illustrationen von Thomas Docherty. Liebevolle Details seiner  seitengroßen Bilder führen uns das Leben und die Stimmung in Nichtviellos vor Augen. Eine hübsche Idee sind auch die farbig gestalteten Vorsatzblätter mit den Bühnen- und „Show“-Motiven“  Sterne und Rauten.

 

Das Autoren-/Illustratoren-Team, das bereits 2014 mit „The Snatchabook“

(„Der Bücherschnapp“) den „Oldham Brilliant Book Award“ gewonnen hat, legt mit seinem neuesten Werk wieder ein gut durchdachtes, liebevoll gestaltetes Bilderbuch vor: ein im Wortsinn zauberhaftes Kinderbuch!