Rezension

Zehn gute Seiten retten kein Buch

Parasiten - Marina Heib

Parasiten
von Marina Heib

Der erste Tote stammt aus den besten Kreisen. Der Zweite kommt aus der Szene und ist den Sonderermittlern um Kommissar Christian Beyer nur allzu bekannt. Beide bieten einen abscheulichen Anblick: denn die Leichen sind von Parasiten ' Würmern, Maden und sogar Spinnen ' geradezu übersät. Wurden sie vom Mörder ausgesetzt? Welche Botschaft steckt dann dahinter? Und was verbindet die beiden Opfer? Ritualmorde oder organisiertes Verbrechen? Was Beyer und Co schließlich zu Tage fördern, raubt selbst den hartgesottenen Ermittlern den Atem '

Im Dezember 2010 las ich 'Puppenspiele' von Marina Heib und war begeistert. Der Thriller bekam 5 Bücherpunkte von mir. Es ist der fünfte Thriller um Christian Beyer, den ich nun auch gelesen habe.

Christian Beyer war mir in 'Puppenspiele' sehr sympathisch. Nun weiß ich nicht, was mit ihm passiert ist. Er ist richtig unsympathisch geworden und er hat Stimmungsschwankungen. Immer wieder ist er böse, zickt rum und ermittelt dabei noch schlecht. Ein Zeuge läuft ihm weg, er schreit jemanden bei einer Befragung an und ist auch noch von seiner Freundin genervt. Schade, denn die Figuren waren etwas, dass Frau Heib sehr gut beschreiben konnte. Diesmal ist es mir nicht gelungen, eine Beziehung mit den Charakteren aufzubauen. Auch die Freundin von Beyer bleibt diesmal seltsam blass.
Über das Thema kann man bekanntlich immer viel streiten. Manches mag man und manches eben nicht. Hauptthema in 'Parasiten' nicht etwa jene, sonder organisiertes Verbrechen und Mädchenhandel. Mädchenhandel kann manchmal interessant sein, aber im Moment ist es ein 'alltägliches' Thema auf dem Thrillermarkt. Und dann braucht man schon eine neue frische Perspektive oder eben Charaktere, die die Geschichte interessant machen.
Was den Thriller in meinen Augen lesenswert macht, sind rund heraus 10 Seiten, die kursiv abgesetzt sind. Es handelt sich um Beschreibungen, die gruselig und eklig sind und die man niemandem zuordnen kann. Da merkte man, dass die Autorin noch schreiben kann, wie man es von ihr gewöhnt ist: Spannend, innovativ und erschreckend.