Rezension

Zeit der Veränderung

Erdbeersommer - Ilona Einwohlt

Erdbeersommer
von Ilona Einwohlt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Liv liebt die Ferien an der Nordsee. Der Friesenhof ihrer Tante ist ihre Zuflucht. Das geregelte Leben in Hamburg mit dem Zwang sich anzupassen, zu lernen und den Ansprüchen der strengen Mutter gerecht zu werden, da nutzt Liv jede Möglichkeit um von der Freiheit und ihren Freunden an der Nordsee zu träumen. Ausritte mit Hauke, ihrem geliebten Pferd, endlose Gespräche am Strand mit ihrer Freundin Mareike und Erdbeerwettessen mit ihrem Kumpel Finn, dafür lebt sie. Doch in diesem Sommer ist alles anders.

Ein wunderbares Buch über Freundschaft und Erwachsenwerden. Der schwierige Übergang von der Kinderzeit zum Teenager, die Veränderung, das ist perfekt umgesetzt. Glaubwürdige Charaktere und eine wunderbare Sommergeschichte garantieren viele schöne Lesestunden. Auch sprachlich ist das Buch toll gemacht. Eine schaurige Sage, mit der die Geschichte beginnt, sorgt für eine gehörige Portion Spannung, und ist immer wieder in die lockerleichte Erzählung eingewoben.

Die Charaktere und die Landschaft sind so lebensecht gezeichnet, dass man sofort in sie eintaucht. Das Gefühl von Freiheit und Ferien geht sofort auf den Leser über. Man reitet auf Hauke, man schmeckt das Salz der Nordsee, spürt den Seewind und will sich gleich auf dem sonnendurchwärmten Sandstrand zusammenrollen und dem Rauschen des Meeres lauschen. Wie die Hauptfigur Liv möchte man sich gar nicht mehr vom Friesenhof trennen.

Mein einziger Kritikpunkt ist der Schluss. Ich hätte ihn mir runder gewünscht. Auch wenn es einen zweiten Band geben wird, hätten hier durchaus ein oder zwei Handlungsstränge einen – wenn auch vorläufigen – Abschluss finden können. So hatte ich das Gefühl, in der Luft zu hängen, als wenn ein Kapitel fehlen würde. Ich freue mich darauf im nächsten Band zu entdecken wie sich alles weiterentwickelt, doch ein paar Antworten hätten das erste Buch perfekt gemacht.

Ich freue mich auf den nächsten Band, in dem sich so einiges entscheiden wird. Für diesen hier gibt es trotz des Kritikpunkts eine warme Leseempfehlung.