Rezension

Zeitreise

Die Welt war voller Fragen -

Die Welt war voller Fragen
von Herbert Dutzler

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Welt war voller Fragen" von Herbert Dutzler ist der Nachfolger von „Die Welt war eine Murmel“, das man zum Verständnis aber nicht unbedingt vorher gelesen haben muss. Nach der Lektüre möchte man das aber unbedingt.
Erzählt wird hier die Geschichte vom erwachsenen Siegfried, der sein Elternhaus ausräumt. Beim sortieren treffen ihn viele Erinnerungen und Rückblicke, lustige, emotionale und auch schwierige. Damit taucht er dann in die Vergangenheit ein.
Siegfried ist ein aufgeweckter, kluger Junge, der eine scharfe Beobachtungsgabe hat. Ihm entgeht nicht viel, obwohl er einiges noch nicht einordnen und verstehen kann.
Durch seine Augen erleben wir die sechziger Jahre in Österreich, die rasante Entwicklung, die in vielen Gebieten stattfand, Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und für Siegfried wichtig, die Raumfahrt.
Die Mutter emanzipiert sich langsam und will arbeiten und sogar Autofahren, der Vater säuft, aber besteht auf seiner Rolle als Familienoberhaupt, Kriegsgeschehnisse müssen verarbeitet werden und die Oma versucht zu vermitteln.
Siegfried selbst bringt sich durch ehrliche Fragen und seine etwas vorlaute Art in so manche Bedrängnis. Vieles ist zum schmunzeln, durch die Erzählweise und den Betrachter, obwohl es teils bitterböse Wahrheit ist.
In diesem Buch geht man auf eine ganz humorvolle und auch intime Weise auf Zeitreise und erinnert sich an viele Dinge, die nicht immer nur gut waren. Super und sehr interessant geschrieben.