Rezension

Ziemlich langweilig und zäh

3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer, 2 MP3-CDs - Tony Kent

3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer, 2 MP3-CDs
von Tony Kent

Bewertet mit 2 Sternen

Eine VIP Veranstaltung in London wird Zielpunkt eines Anschlags. Der ehemalige US-Präsident wird an- und der britische Außenminister für Nordirland wird erschossen. Der Täter wird in der Minute des Anschlags gefasst.

 

Doch schnell stellt sich heraus, dass es zwar der Täter ist, aber nicht der Strippenzieher im Hintergrund.

 

An diesem Tag ist auch Sara Truman, eine Reporterin, mit ihrem Kameramann anwesend. Sie soll von der Veranstaltung berichten und hat somit schon gleich Material aus der ersten Reihe. Dies reicht ihr nicht und sie will weiter recherchieren, was in der Sache schief gelaufen ist. Noch nichts ahnend, dass sie immer tiefer in ein Geheimnis hinein rutscht, aus dem sie alleine nicht mehr heraus kommt.

 

„321 – Im Kreis der Verschwörer“ ist ein Politthriller aus der Feder des Autors Tony Kent.

 

Ich habe den Thriller als Hörbuch gehört. Der Sprecher Uve Teschner hat seine Arbeit gut gemacht. Ich habe seiner Stimme gerne gelauscht.

 

Der Hintergrund des Thrillers war auch durchaus interessant. IRA, Attentat, Verschwörungen, geheimnisvoll. Alles Punkte bei denen ich kaum meckern kann.

 

Leider war die Ausführung, zumindest als Hörbuch, eigentlich so gar nicht hörenswert.

 

Der Anfang gestaltete sich schon zäh. Tausend Namen und dazu noch irgendwelche Decknamen, die, später festgestellt, man eigentlich überhaupt nicht brauchte. Und ich hatte mich so angestrengt und versuchte mir alles zu merken.

 

Anschließend eine lange Episode über eine Gerichtsverhandlung, die man ebenfalls nicht wissen musste, weil sie für das Buch und den Fall an sich absolut unrelevant war.

 

So ging das dann auch in großen Stücken weiter. Es war einfach so viel unnötig geschrieben, dass sich der komplette Fall eher als langweilig darstellte, anstatt spannend zu werden.

 

Dazu merkte man im Hörbuch auch erst nicht, wenn eine Lokation wechselte. Ich brauchte immer etwas, bis ich merkte, ich bin an einem ganz anderen Ort mit anderen Personen. Durch die vielen Namen war ich manchmal ziemlich durcheinander, wo ich jetzt gerade mit welcher Person war. Zumal man ein Hörbuch auch nicht am Stück hört und immer wieder hinein finden muss. Normal habe ich da keine Probleme damit, aber wenn es so viele Protagonisten und Ortswechsel sind, komme ich da schon mal ins Stolpern.

 

Ebenso sind da dann noch diese absolut unsympathischen und typischen Figuren. Die nervige, egoistische Reporterin, die einfach eine Dumpfbacke ist und sich vom heroischen und überaus gut aussehenden Superanwalt mit dunkler Vergangenheit ständig retten lassen muss. Damit sie ihn dann auch gleich anschmachten kann, als gäbe es sonst keine Männer mehr in der Welt.

 

Dazu das Pärchen Held und Antiheld, der Ermittler Dempsey und der Attentäter Joshua. Ich konnte weder dem einen, noch dem anderen Sympathie entgegen bringen. Der eine, ein offiziell suspendierter Ermittler, der trotzdem überall rein kommt und ermitteln kann. Der andere ein höriger Attentäter, der unter Zwangsneurosen leidet. Ich könnte nicht sagen, wer mich mehr genervt hat.

 

Warum das Böse nie gewinnt, weiß man auch, wenn man mit dem Hörbuch fertig ist. Wer so umständlich und verdreht ist, schafft es nie an die Macht.

 

Ich fand fast das komplette Hörbuch zäh, langweilig, überdreht und mit Klischees überhäuft. Manches war für mich auch absolut nicht nachvollziehbar. Wie der Superanwalt. Gut, er hatte eine „dunkle“ Vergangenheit, die ich auch nicht verstand. Wieso flüchtete er damals überhaupt? Es wurde zwar erwähnt warum, trotzdem war es für mich kein wirklicher Grund. Jetzt, 20 Jahre später, er ist Anwalt, und trotzdem noch dieser Superhero-Macho-Mega-Kämpfer? Ich fand das sehr weit hergeholt.

 

Ich könnte noch ewig so weiterschreiben, halte mich jetzt aber kurz, sonst wird die Rezension zu lange.

 

Für Fans von überdrehten Actionfilmen und –büchern ist der Politthriller bestimmt ein guter Griff. Für mich war das Buch überhaupt nichts. Ich kann mit so aufgedrehten und überspannten Storys nicht viel anfangen. Wegen der Hintergrundidee, die ich gar nicht so schlecht fand, vergebe ich dann doch noch 2 Sterne. Eigentlich Schade, die Inhaltsangabe hat sich so spannend und vielversprechend angehört.