Rezension

Zombie-Fiction in Bestform

Feed. Viruszone - Mira Grant

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von Mira Grant

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe ja Zombie-Romane jedlicher Art. Immerhin sind Bücher neben Serien und Filmen auch den Zombie-Klassikern zugehörig. Und weil ich alles, was mit wandelnden Untoten zu tun hat, kenne oder zumindest ansatzweise auf dem Radar habe, kann ich euch auch hier versichern, dass dieses Buch etwas ganz Besonderes ist.
Wir befinden uns in den Jahren 2039-2040. Die Welt ist eine andere als die, die wir jetzt kennen. Und der Grund ist das Erwachen des Kellis-Amberlee-Viruses im Jahr 2014. Ein Virus, der alle Menschen der Welt dazu verdonnert hat, nach ihrem Tod als Zombie zu enden. Das wiederum kam in diesem Roman nicht ganz so unerwartet, wie wir es gewohnt sind. Trotzdem ging die Welt erst einmal den Bach runter. Aber dank der vielen Filme und Serien, die es schon vor 2014 gegeben hat, und vor allem dank der Blogger, die schnell erkennen, mit welchem Problem es die Menschheit zu tun hat, kann noch ein Teil der Zivilisation gerettet werden.
2039 leben wir also in einer Welt, die von Zombies bevölkert ist und in der die Menschen gelernt haben, mit ihnen umzugehen. Eine Welt, in der der Journalismus eine andere Form angenommen hat. Blogger waren diejenigen, die die Menschen gerettet haben und sind nun auch diejenigen, die News verbreiten und anderen Medien den Rang ablaufen.
Wir begleiten in diesem Roman drei junge Blogger, die in dieser Zombiewelt leben. Sie sind draufgängerisch und interessant...und haben eine große Karriere vor sich. Denn diese drei Blogger werden ausgewählt, den Wahlkampf eines Präsidentschaftskandidaten zu begleiten. Nun können wir uns vorstellen, dass dieser Wahlkampf ein wenig anders aussieht als der, den wir kennen. 
Natürlich läuft aber nicht alles nach Plan, denn offenbar gibt es eine Verschwörung und bestimmte Menschen kennen keine Grenzen, um ihre politischen Interessen durchzusetzen.
Spätestens nach dieser kleinen Inhaltsangabe wisst ihr, dass diese Zombie-Geschichte schon anders ist als die typischen Storys, die wir sonst so kennen. 
Mir hat diese neuartige Komposition tatsächlich gut gefallen. Die Charaktere sind interessant, die Welt, die Mira Brant konstruiert, ist wirklich außergewöhnlich und nimmt schnell Gestalt an, während man die sprachlich einwandfreien Sätze liest.
Zusammenfassend: Sprache gut, Charaktere gut, Story gut...trotzdem gibt es keine 5 *Sterne*, sondern nur 4! Und das hat einen einfachen Grund: manchmal ist weniger einfach mehr. Frau Brant übertreibt es ab und zu..die Charaktere sind zwar wirklich toll, aber nicht immer realistisch...Man darf mich an dieser Stelle nicht falsch verstehen. Ein Charakter muss -vor allem in einem Zombie-Roman- nicht immer realistisch sein, aber wenn man das ganze Drumherum so konstruiert, dass es einen realen Charakterzug hat, dann sollte man auch konsequent dabei bleiben. Denkt ihr nicht auch?