Rezension

Zu ernst und langatmig

Paganinis Fluch - Lars Kepler

Paganinis Fluch
von Lars Kepler

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt: Carl Palmcrona wird in seiner Wohnung tot aufgefunden. War es Selbstmord? Aber wie soll der Erhängte sich umgebracht haben, ohne einen Gegenstand, von dem er herunter gesprungen sein könnte? Am selben Tag wird eine junge Frau tot auf einer Jacht gefunden. Doch auch ihr Tod wirft Fragen auf. Warum sind ihre Lungen mit Meerwasser gefüllt, obwohl sie unter Deck, vollkommen trocken, gefunden wurde? Kommissar Joona Linna ermittelt wieder und entdeckt gewisse Zusammenhänge zwischen diesen beiden Fällen. Wer steckt hinter den Morden und wo sind die anderen beiden Personen geblieben, die mit auf der Jacht gewesen waren? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. 

Meinung: Schon anhand meiner Inhaltsangabe könnte man sich fragen: "Was hat das alles mit Paganini zu tun?". Ja, leider nicht besonders viel und das ist auch einer meiner Kritikpunkte. Der Paganini-Fluch wird zwar behandelt, aber nicht so sehr, als das man einen Roman hätte danach benennen müssen. Vielmehr geht es um Politik, illegale Waffenverkäufe und interne Verschwörungen. Die Geschichte wird vor allem aus drei Perspektiven beleuchtet. Zunächst aus der Perspektive der flüchtenden Penelopé, die ohne eigenes Zutun in diese ganze Sache hinein geraten ist. Dann natürlich aus der Sicht von Kommissar Loona Linna, der auch schon im Vorgängerroman eine Rolle spielte. Und als drittes aus der Sicht von Alex Riessen, dem Nachfolger des Selbstmörders und Rüstungskontrolleurs Palmcrona. Für mich ist vor allem die Vorgeschichte zu Alex Riessen viel zu lang geraten, auch seine Beziehung zu der 15 jährigen Beverly war für mich komplett unnötig. Durch diese langen, und für die Geschichte unnützen, Nebengeschichten, verliert sich die Spannung. Allein die Verfolgungsjagd von Penelopé und ihrem Freund auf der Insel bleibt spannend, wobei auch dort viele überflüssige Passagen dabei sind. Ich bin zudem der Meinung, dass in einem Kriminalroman gerne auch etwas Witz dazu gehören kann, allerdings suchen ich diesen bei Lars Kepler vergebens. 

Fazit: Ein zu langatmiger, ernster Kriminalroman, bei dem nur hin und wieder Spannung aufflammt. Wer auf Paganini oder sogar einen Fluch hofft, wird ebenfalls enttäuscht sein.