Rezension

zu hektisch erzählt

Secrets of Jade - Liza Patrick

Secrets of Jade
von Liza Patrick

Bewertet mit 2 Sternen

Intensive Träume zerren an Jades Nerven. Regelmäßig träumt sie von einem jungen Mann, der ebenso leuchtend gründe Augen hat, wie sie selbst. Die Intensität der Träume verunsichert Jade und als sie Joshua dann auch noch persönlich gegenübersteht, verändert sich ihr Leben grundlegend. Jade erfährt von dem Edelsteinzirkel und seinen besonderen Aufgaben. Plötzlich ist sie Teil dieser fremden Welt, die nicht nur Befürworter hat...

Die Idee der Geschichte, dass die Augenfarbe eines Menschen besondere Charaktereigenschaften und damit auch Lebensaufgaben nach sich zieht, finde ich sehr faszinierend. Durch einen Blick in den Spiegel wird Jade selbst auf ihre strahlenden Augen aufmerksam – und damit fangen die mysteriösen Geheimnisse an. Jade selbst glaubt zunächst nicht an Übernatürliches, wird nicht zuletzt durch ihre Träume aber damit konfrontiert. Für den Leser ergeben sich viele Fragen und Geheimnisse, die gelüftet werden wollen.
Leider hatte ich mit dem Buch insgesamt große Probleme. Viele Geheimnisse und mysteriöse Andeutungen machen zwar neugierig, richtig packen konnte mich die Handlung aber nicht. Dies liegt vor allem an der Erzählweise. Ich hatte das Gefühl, gar nicht richtig in der Geschichte ankommen zu können, weil das meiste viel zu knapp erzählt wurde. Im ersten Moment sind die Figuren im Haus, im nächsten sitzen sie schon im Auto, um sofort darauf am Ziel angekommen zu sein. Es fehlen die Details und Ausschmückungen, wodurch es mir auch schwer fiel, mich in die Figuren hineinzufühlen. Der Erzählstil in der dritten Person erzeugte dabei möglicherweise zusätzliche Distanz, da eher wenig auf das Innenleben der Charaktere eingegangen wird.
Ich habe mich durch die Handlung getrieben gefühlt und den Eindruck gehabt, dass mir regelmäßig Informationen fehlen – unabhängig von den offenen Fragen, die am Ende des Buches beantwortet werden. Dadurch wirkte die Geschichte an einigen Stellen konstruiert, da sich Zusammenhänge aus dem Text nicht erschließen. Dies gilt auch für die Beziehung von Jade und Josh, die einen viel zu abrupten Verlauf vernimmt, wobei die Gefühle bei mir auf der Strecke blieben.
Im letzten Drittel des Buches wurde dies etwas besser, ich konnte mich besser in die Handlung einfinden. Ich hatte das Gefühl, dass nicht mehr ganz so hektisch erzählt wird und einzelne Szenen deutlich länger waren, sodass man viel eher erfährt, was im einzelnen passiert und was die Figuren dabei empfinden. Besonders am Ende ging dann aber wieder alles Schlag auf Schlag. Zwar wurde es streckenweise sehr dramatisch, ging aber an vielen Stellen wieder viel zu schnell, sodass man als Leser kaum hinterherkommt und eigentlich keine Zeit hat, die Emotionen der Figuren auch zu erfassen.

Schöne Grundidee, deren Umsetzung mich nicht packen konnte. Ich habe mich durch das Buch gehetzt gefühlt, Emotionen kamen nicht an und manche Passagen habe ich als nicht schlüssig empfunden. Es gibt zwar spannende Momente, durch die hektische Erzählweise bleiben diese aber nicht lange erhalten.