Rezension

"Zu laut, zu schnell und doch zu langsam."

Ich kam, sah und intubierte - Falk Stirkat

Ich kam, sah und intubierte
von Falk Stirkat

Bewertet mit 5 Sternen

Die öffentliche Wahrnehmung des Rettungsdienstes. (Seite 115) Im Buch gibt Falk Stirkat Einblicke in seinen Arbeitsalltag als Notarzt, die verschiedensten, spannendsten und skurrilsten Einsätze werden geschildert - und dies auf eine humorvoolle, durchaus aber auch nachdenkliche und mitfühlende Art.

Wie gesagt, Bücher über das Thema Rettungsdienst, Notarzt, Sanitäter finde ich durchaus interessant und spannend, so dass ich hier wirklich gespannt war auf dieses Buch. Und es hat mich auch absolut nicht enttäuscht.

Vom Schreibstil her ist das Buch gut geschrieben, alles soweit gut nachvollziehbar, wenn Fachbegriffe vorkommen, werden diese eigentlich erklärt oder sind soweit allgemein bekannt. Die Sätze sind nicht großartig verschachtelt, alles ist verständlich verfasst.

Die Einsätze gliedern sich in verschiedene Kapitel - so gibt es beispielsweise ein Kapitel über Reanimation, über Einsätze, die mit Kreuzen am Straßenrand enden, unnötige Einsätze (z.B. eine lapidare Erkältung, die man seit Tagen hat, aber sich keine Zeit genommen hat um zum Hausarzt zu gehen). Die Einteilung hat mir ganz gut gefallen, auch die Schilderungen. Es ist unterschiedlich, wieviele Fälle pro Kapitel geschildert werden, es wird aber auch immer ein bißchen was Allgemeines mit untergebracht, durchaus gelegentlich auch mal Kritik (Das Verhalten mancher Leute im Straßenverkehr ggü. dem Rettungsdienst; Kritik an der Gesundheitsreform).

Mir hat das Buch einen interessanten Einblick in den Alltag des Rettungsdienstes bzw. den Job als Notarzt gegeben, für mich war alles soweit lesbar, wenn auch manches ziemlich emotional war, wobei ich zu diesem Thema sowieso gerade noch einen anderen/engeren Bezug habe. Theoretisch sollten sich viel mehr Leute solch ein Buch durchlesen, damit sie auch mal auf einen möglichen Ernstfall vorbereitet sind, ggf. auch hinsichtlich Erste-Hilfe sensibilisiert werden.

Was ich durchaus auch interessant zu lesen fand - vor allem eben im Nachhinein - der Autor selbst ist noch recht jung und scheinbar ja wohl auch im fränkischen Raum tätig. Immer wieder lustig wie klein die Welt doch ist. ;)