Rezension

Zu offensichtlich

Blutige Tarnung -

Blutige Tarnung
von Jessica Potthast

Bewertet mit 3 Sternen

Ziemlich vorhersehbar

In „Blutige Tarnung“ von Jessica Potthast führt ein Serienmörder alle an der Nase herum.

Patricia Wagner hat einen außergewöhnlichen Geruchssinn, dem sie auch ihren tollen Job verdankt. Vor kurzem hat sie für ihre Firma ein neues Parfum entwickelt, für welches Patricia auch das Aushängeschild und Werbegesicht ist. Leider zieht der neue Duft auch unschöne Aufmerksamkeit auf sich, als ein Serienmörder seine Opfer mit genau diesem Parfum zeichnet. Auch Patricias beste Freundin ist eines der übel zugerichteten Opfer und die Drohbriefe, die Patricia erhält, machen deutlich, dass es der Killer letztendlich auf sie abgesehen hat. Verzweifelt beginnt Patricia auf eigene Faust zu ermitteln, denn die Polizei tappt auf der Jagd nach dem selbsternannten Tiger völlig im Dunkeln.

 

Dies ist mein erstes Buch der Autorin und mich hat die Grundidee und Beschreibung sofort angesprochen. Bei der Umsetzung ist für einen guten Thriller aber noch einige Luft nach oben, denn sowohl die Charaktere als auch die Konstruktion der Handlung sind ausbaufähig. Der Schreibstil liest sich aber grundsätzlich leicht und flüssig, so dass man schnell in die Geschichte einsteigen kann.

Mein Hauptproblem war für mich persönlich die unsympathische Hauptfigur Patricia, deren Gedankengänge und Handlungen ich fast nie nachvollziehen konnte. Sie ist oft hochgradig naiv, urteilt voreilig und unüberlegt und ist blind für die Ansichten anderer. Da konnte ich auch kein Mitgefühl entwickeln.

Die ermittelnden Polizisten sind zwar deutlich gefestigter, agieren jedoch auch ziemlich unprofessionell. Durch jede Menge falsche Fährten ergibt sich ein bunter Reigen von Verdächtigen, wobei der eigentliche Täter recht früh überdeutlich heraussticht. Das wird aber komplett ignoriert, obwohl es so offensichtlich ist. Bei den Charakteren werden mir zu viele Klischees bedient, wodurch sie letztendlich leider oberflächlich und platt bleiben.

Die Grundidee finde ich gut, genau wie die gelegentlichen verstörenden Ausflüge in den Kopf des Täters. Das Katz-und-Maus-Spiel des Killers hatte absolut Potenzial und macht diesen Thriller lesenswert.

 

Mein Fazit:

Konnte mich nicht ganz überzeugen, aber die Ansätze sind vielversprechend.