Rezension

Zu sehr auf die Hauptfigur konzentriert

Der Wolf von Aldgate -

Der Wolf von Aldgate
von C. S. Harris

Bewertet mit 4 Sternen

Buchmeinung zu C. S. Harris – Der Wolf von Aldgate

Der Wolf von Aldgate ist ein Historischer Roman von C. S. Harris, der 2023 im dp Verlag in der Übersetzung von Angelika Lauriel erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet What Darkness Brings und ist 2013 erschienen.

Zum Autor:
C. S. Harris, auch bekannt als Candice Proctor und C. S. Graham, ist die USA-TODAY-Bestsellerautorin von mehr als zwei Dutzend Romanen, darunter die historische Krimi-Bestsellerserie rund um Sebastian St. Cyr. Als ehemalige Akademikerin mit einem Doktortitel in europäischer Geschichte hat Candice einen Großteil ihres Lebens im Ausland verbracht und in Spanien, Griechenland, England, Frankreich, Jordanien und Australien gelebt. Heute wohnt sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem pensionierten Armeeoffizier Steven Harris, in New Orleans, Louisiana.

Zum Inhalt:

London, 1812: Russell Yates, der Ehemann von Sebastian St. Cyrs früherer Geliebten Kat Boleyn, wird des Mordes am Diamantenhändler Daniel Eisler beschuldigt. Sebastian beginnt auf Bitte seines Vaters zu ermitteln.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat eigentlich alles, was die vorherigen Bände ausgezeichnet hat und doch hat er mir nicht ganz so gut gefallen. Die Handlung ist gewohnt verwickelt und undurchsichtig, die Figuren sind komplex mit vielen Grautönen gezeichnet, Sebastian gerät in gefährliche Situationen und muss um sein Leben kämpfen. Die Spannung ist hoch und doch steht Sebastian zwischen seiner Frau Hero und seiner Ex-Geliebten Kat Boleyn, für die er immer noch starke Gefühle hat. Beide Frauen wirken lange Zeit ungewohnt passiv. Auch Lord Jarvis, Sebastians Schwiegervater, agiert ungewohnt zurückhaltend. So muss Sebastian den Fall weitgehend alleine lösen und sich auch noch zwischen Kat und Hero entscheiden.

Die historischen Elemente sind wieder eindrucksvoll eingebunden und die Atmosphäre einer Stadt zwischen unglaublichem Reichtum weniger Menschen und der Massenarmut kommt zum Tragen. Der Erzählstil ist flüssig und fesselnd und spiegelt die Konzentration auf die Hauptfigur Sebastian St. Cyr wieder. Gerade diese Konzentration auf die Hauptfigur gefällt mir nicht so gut, weil dadurch die Rollen der üblichen Unterstützer gekürzt werden.
 

Fazit:
Obwohl mich dieser historische Kriminalroman wieder sehr gut unterhalten hat, erreicht er nicht das Niveau der Vorgänger. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.