Rezension

Zu viele Köche verderben den Brei

Lauras letzte Party - J. K. Johansson

Lauras letzte Party
von J. K. Johansson

Bewertet mit 2 Sternen

Auf der Suche nach spannenden Thrillern bin ich auf "Lauras letzte Party", dem ersten Band der "Palokaski"-Trilogie gestoßen. Da die Kurzbeschreibung spannend klang und ich auch das Cover ganz nett fand, wollte ich dem Buch sehr gerne eine Chance geben und fand die ersten Seiten auch richtig gut, doch leider musste ich dann immer mehr für mich feststellen, dass mich das Buch dann doch nicht so begeistern konnte, wie ich es mir zuvor noch erhofft habe.

J. K. Johansson ist ein Pseudonym, das aus mehreren Autoren und Drehbuchschreibern besteht. Sowas kann in der Regel gut gehen, da viele Ideen aufeinandertreffen, hier muss ich jedoch leider sagen, dass am Ende doch dann zu viele Köche den Brei verdorben haben. Die Geschichte besitzt zwar an sich sehr großes Potential, doch leider wurde dies kaum genutzt, da ich im Laufe der Geschichte immer mehr den Eindruck hatte, als hätte man mittendrin Ideen verworfen, worunter die Geschichte auch deutlich leidet. Das Buch liest sich zwar recht flott, allerdings ist die nötige Spannung, die man bei diesem Genre zwingend braucht, kaum vorhanden.

Leider fand ich auch die Figuren eher unspannend, da es ihnen deutlich an Tiefe gefehlt hat. Man hat hier zwar durchaus versucht, sie alle vielseitig zu präsentieren, allerdings ist bei mir der Funke leider nicht übergesprungen. Dies gilt besonders für Mia Pohjavirta, die mittlerweile an ihrer alten Schule als Sonderpädagogin arbeitet und davor als Ermittlerin tätig war. Da ist es natürlich wenig erstaunlich, dass ausgerechnet an ihrem ersten Tag an der Schule die Meldung aufkommt, dass eine Schülerin verschwunden ist. Mia soll tough wirken, allerdings merkt man auch schnell, dass dies nur Fassade ist. Ihr Bruder Niklas spielt hier auch eine wichtige Rolle, denn dieser ist - oh Wunder! - ebenfalls an der Schule tätig, nämlich als Psychologe.

Mia wäre natürlich nicht Mia, wenn sie nicht wieder mit dem Ermitteln beginnen würde und wie es der Zufall so viel, steckt sie wieder mitten in einem Fall, bei dem nichts ist, wie es scheint. Der Fall rund um Lauras Verschwinden hätte sehr interessant werden können, wenn man denn nicht viel zu dick aufgetragen hätte. Die Geschichte besitzt kaum Spannung und lebt vielmehr von viel zu vielen Zufällen, die für mich nicht zusammenpassen wollten.

Das Ende hat mich ehrlich gesagt ebenfalls enttäuscht zurückgelassen. Ich habe zwar damit gerechnet, dass dieses höchstwahrscheinlich nicht alle Fragen beantworten wird, allerdings fand ich es sehr schade, dass das Ende komplett offen ist. Dies ermuntert mich nicht wirklich dazu, den zweiten Band "Noras zweites Gesicht" herbei zu sehen, sondern schreckt mich eher ab. Ein paar wenige Antworten, die dabei für mehr Spannung gesorgt hätten, hätten der Geschichte deutlich besser gestanden.

Das Cover ist nett anzusehen. Kein Eyecatcher, aber durchaus passend zur Geschichte. Die Kurzbeschreibung liest sich sehr gut und hat mich direkt neugierig gemacht, sodass ich der Geschichte unbedingt eine Chance geben wollte. 

"Lauras letzte Party" hätte eine spannende und ereignisreiche Geschichte werden können, doch leider haben hier zu viele Köche den Brei verdorben, sodass mich die Geschichte am Ende enttäuscht zurückgelassen hat. Wirklich empfehlenswert nur für Fans von Geschichten, die in Skandinavien spielen, Thriller-Fans dürften hier eher enttäuscht sein.