Rezension

zu vulgär – überhaupt nicht meins

Free at last - verfallen - Annie Stone

Free at last - verfallen
von Annie Stone

Bewertet mit 1 Sternen

Free at last- verfallen ist mir letztes Jahr auf einer Buchmesse in die Hände gefallen und lag seitdem auf meinem SuB. Da es mit seinen gerade mal 200 Seiten aber recht kurz ist – und meiner Meinung nach den Titel Buch noch nicht ganz verdient hat -  habe ich jetzt zur Hand genommen. Den Klappentext fand ich recht vielversprechend. Ein Junge, der sich in die Freundin seines Vaters verliebt - das hat etwas Verbotenes an sich und recht viel Potenzial! Das wurde in meinen Augen aber überhaupt nicht ausgeschöpft.

Auf den ersten Seiten erzählt Mac (Makenzie) in der Ich-Perspektive recht knapp und kurz wie sie Carter, den Vater von Hunter und Carey, kennen lernt. Danach erfolgt ein Zeitsprung von ca. einem Jahr. Mac ist inzwischen bei Carter eingezogen und auf einmal stehen seine beiden Söhne vor der Tür und wollen wieder bei ihrem Vater einziehen. Das verspricht Probleme, besonders weil Hunter und Carey Mac beschimpfen und bedrohen sobald sie mit ihr allein sind und sie für eine „Goldgräberin“ halten, die nur an das Geld ihres Vaters möchte. Erst im Laufe der Geschichte lernen die beiden Brüder Mac näher kennen und ganz besonders Hunter fühlt sich zu ihr hingezogen und verliebt sich in sie. Doch Mac kann seine Gefühle nicht erwidern.

„In seinen Augen sehe ich so viel mehr als nur einen Überschuss an Hormonen. Ich will ihn nicht verletzten, aber tue es trotzdem immer und immer wieder.“ S. 163

Wie gesagt fand ich den Klappentext wirklich sehr interessant, doch der Schreibstil hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Ich konnte mir die Schauplätze gar nicht bildlich vorstellen, alles ist sehr oberflächlich oder gar nicht beschrieben. Auch sind oft große Zeitsprünge vorhanden. Da fliegen auf einmal drei oder vier Wochen einfach so dahin, ohne, dass etwas passiert. Zu den Protagonisten Mac und Hunter konnte ich leider auch keine Beziehung aufbauen. Zwar wird die Liebesgeschichte kapitelweise immer abwechselnd aus der Sicht von Mac oder Hunter erzählt, was eigentlich die Verbundenheit zum Charakter stärken soll, da man tiefer in die Gefühlswelt der jeweiligen Person eintauchen kann, doch das wurde hier nicht erreicht. Mac lernt man als eine schwache Person kennen, die sich schnell einschüchtern lässt. Sie kann nicht für sich selbst einstehen, aber für andere. Später erfährt man, dass ihr in ihrer Vergangenheit etwas Schlimmes passiert ist und sie erst lernen musste stark zu sein.

Hunters Passagen haben mich regelrecht genervt. Er tritt als ein komplett unsympathischer, frauenverachtender 17-jähriger Vollprolet auf, der denkt, dass er, aufgrund seines guten Aussehens, der Hengst ist und sich somit alles und jede Frau nehmen kann. Mac findet er von Anfang an sehr anziehend und beschreibt eigentlich die meiste Zeit nur, was er heiß an ihrem Körper findet und was er gerne mit ihr anstellen würde.

„Dank des Doppelstandards, der in unserer Gesellschaft gilt, bin ich der tolle Hecht und sie die billige Schlampe. Warum Weiber sich dennoch auf Sex einlassen? Keine Ahnung.“ S. 43

Alles in allem war mir die Erzählweise zu oberflächlich und sexistisch und die Handlung wurde immer unglaubwürdiger. Ich finde das wirklich sehr schade, denn die Idee hat wirklich Potenzial- leider wurde daraus nichts gemacht. Aber auf 200 Seiten können meinem Erachten nach auch nicht wirklich vielschichtige und glaubhafte Charaktere und eine tiefgründige Handlung geschaffen werden.

„Ist mir eigentlich egal wo ich sie ficke. Ich hoffe nur, sie schafft es, die Schlampe von meinem Dad aus meinem Gehirn zu vertreiben …“ S. 20

Fazit:

Ich habe mich wirklich sehr auf dieses kurze Buch gefreut, doch wurde leider enttäuscht. Die Charaktere haben mir nicht zugesagt und die Handlung lief in eine unglaubwürdige Richtung. Insgesamt war mir das Gesamtpaket vulgär und mir fehlte der Tiefgang, sowohl bei der Handlung als auch bei den Charakteren. Den nächsten Band werde ich deshalb nicht lesen und kann auch nur einen Stern vergeben.