Rezension

Zu wenig Buchladen, zu viel Liebe

Der Buchladen der verlorenen Herzen - Elisabetta Lugli

Der Buchladen der verlorenen Herzen
von Elisabetta Lugli

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der Titel verspricht eine Geschichte über einen Buchladen. Wer nun eine Geschichte wie "Ein Buchladen zum Verlieben" erwartet, wird nicht glücklich. Dieser Roman entpuppt sich als einfach gestrickter Liebesroman.  

Anne steht zwischen zwei Männern, ihrer ersten Liebe und der aktuellen Beziehung. Und eigentlich dreht sich alles darum. Dass Anna in einem nicht rentierenden Buchladen arbeitet und deren mürrische Chefin Adele keine Ohren hat für Neuerungen, ist nur Nebensache.

Ich stand kurz davor, das Buch abzubrechen, weil es sehr langweilig war. Ich war in der Mitte des Buches angelangt, doch nichts passierte, alles drehte sich nur um Annas Gefühle gegenüber Edoardo und Luca. Doch ich war unterwegs und dachte, jetzt fange ich kein neues Buch an bis ich zuhause bin, lese ich jetzt halt einfach weiter. Eine gute Entscheidung, denn auf einmal öffnet sich die Buchladenbesitzerin und erzählt ihre Lebensgeschichte, die ein neues Licht auf alles wirft und spannend ist.

Der Roman wurde minim besser, der Buchladen spielte endlich eine Rolle. Leider nur kurz, im weiteren Verlauf steht bis zum Schluss immer noch Annes Leben ausserhalb des Buchladens im Vordergrund. Annes Gefühle habe ich abgenommen, und auch die anderen Charaktere sind der Autorin gelungen. Doch für meinen Geschmack legte Elisabetta Lugli den Schwerpunkt ihrer Geschichte an den falschen Ort und bleibt sehr oberflächlich. Dazu wählte der Vertrieb schlichtweg einen falschen Titel für diese Lovestory. Es sind zwar nur zwei andere Wörter, aber dieser Unterschied zum italienischen Originaltitel "La libreria degli amori impossibili" würde so einiges erklären.

Es wäre schön gewesen, wenn anfangs vielleicht kurz mal Adele zu Wort gekommen wäre, man schon dann etwas über sie erfahren hätte. Ich verstehe jeden der abbricht - wäre es kein Rezensionsexemplar, hätte ich schon viel früher aufgegeben. Wenn ein Buch erst nach der Hälfte interessant wird, hat der Autor etwas falsch gemacht. Auch konnte die Spannung danach nicht aufrecht erhalten werden. Überraschungen in Büchern sind gut, sogar erwünscht, aber dazu muss dann auch der Anfang und der Schluss stimmen, nicht nur der Mittelteil.
Fazit: Zu wenig Buchladen, zu viel Liebe - und ein enttäuschender Abschluss. Leider so gar nicht meins. 
2.5 Punkte.