Rezension

Zufall über Zufall

Unglaublich, aber wahr
von Martin Plimmer Brian King

Bewertet mit 4.5 Sternen

Abraham Lincoln wird 1865 im Ford Theater erschossen, John F. Kennedy später in einem Ford-Cabrio. Beide werden von Männern ersetzt, die Johnson heißen. Ein Zufall? Auf den Bermudas wird ein Motorradfahrer von einem Taxi überfahren. Ein Jahr später stirbt der Bruder des Mannes auf dieselbe Weise - er fährt dasselbe Motorrad, wird von demselben Taxi erfasst, mit demselben Fahrer und sogar demselben Fahrgast. Ein Zufall? Martin Plimmer und Brian King haben 290 unglaubliche Geschichten gesammelt, mit denen sie dem Phänomen Zufall auf den Grund gehen. Lesen und staunen!

Das Buch macht Spaß und ist kurzweilig zu lesen. Ideal für einen Urlaub mit Kindern. Schließlich kann man die Geschichten einzeln lesen und staunen. Immer wieder.
Das Autorenduo wagt sich auch immer wieder in interpretatorische Betrachtungen über Zufall und Schicksal herein, ohne sich fest zu legen. Man bleibt nach beiden Seiten offen. Angenehm.
Andererseits wurde ich nach den vielen unglaublichen Gechichten das Gefühl nicht los, das letzte Quentchen Mut habe gefehlt, zu sagen, "Hey Leute, ich glaube nicht mehr, dass das alles nur Zufall ist." Stattdessen umschreiben die Autoren dies, bleiben "wissenschaftlich korrekt" und auf der "sicheren Seite".

Bei den Geschichten fehlen oft Ort und Zeit, wann sie sich ereignet haben, und meist sind auch keine Quellenangaben dabei. Da fehlt es dann etwas an Glaubwürdigkeit und Überprüfbarkeit - gerade bei solchen Geschichten wie diesen hätte das gut getan, darum einen halben Punkt Abzug.