Rezension

Zukunftsträume

Dreams of Yesterday - L. H. Cosway

Dreams of Yesterday
von L. H. Cosway

Bewertet mit 4 Sternen

Könnte manchmal mehr in die Tiefe gehen

„Dreams of Yesterday“ ist der Auftaktband der gefühlvollen Dilogie von L. H. Cosway.

Die siebzehnjährige Evelyn lebt im ärmsten Teil von Dublin, aber sie lässt sich auch von dem harten und gewalttätigen Umfeld nicht ihre Lebensfreude nehmen. Nachdem ihre Mutter sie verlassen hat, lebt sie seit einigen Jahren bei ihrer Tante und kümmert sich nebenbei um ihre kranke Großmutter, die im Pflegeheim wohnt. Eines Tages trifft sie auf Dylan, den sie noch nie wirklich wahrgenommen hat, da er sich ihrer Meinung nach weit außerhalb ihrer Liga bewegt. Der nachdenkliche und attraktive Außenseiter erobert ihr Herz im Sturm und lässt sie kurz von einer gemeinsamen Zukunft träumen. Doch dann geschieht etwas Furchtbares.

 

Wenn man dieses Buch liest, sollte man sich vorher unbedingt vom Klappentext lösen. Die Beschreibung trifft leider so überhaupt nicht den Kern der Geschichte und enthält einige grundfalsche Darstellungen, wie die Bezeichnung „Unfall“.

Evelyn hat sich jahrelang bemüht, quasi unsichtbar zu sein. Nicht aufzufallen ist in ihrer Gegend die beste Überlebensstrategie. Mit Dylan an ihrer Seite klappt das nicht mehr und beide geraten in den Fokus unerwünschter Aufmerksamkeit.

Die Autorin spricht in ihrem Buch viele brisante und wichtige Themen an, die leider teilweise etwas zu kurz kommen. An einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, aber dafür reicht die Seitenzahl wohl nicht aus. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Evelyn erzählt und umfasst nur wenige Monate, in denen sich das Leben der Betroffenen dramatisch ändert. Die starken Gefühle zwischen ihr und Dylan sind beim Lesen spürbar. Aber der letzte Funke konnte bei mir nicht ganz überspringen. Der Cliffhanger, mit dem der Auftaktband endet, zeichnet sich bereits vorher ab. Trotzdem bin ich neugierig, wie Evelyns und Dylans Geschichte weitergeht.

 

Mein Fazit:

Ich mag den Schreibstil der Autorin und ihre emotionale Erzählweise. Die Hoffnung auf ein Happy End habe ich noch nicht aufgegeben und ich freue mich auf die Fortsetzung.