Rezension

zum Nachdenken

Mehr als das - Patrick Ness

Mehr als das
von Patrick Ness

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Der 16-jährige Seth ertrinkt im Meer. Er stirbt. Dann wacht er auf und befindet sich liegend auf dem Boden eines verlassenen Hauses. Das Haus seiner Kindheit in England, in dem das schrecklichste Ereignis damals passiert ist. Zunächst glaubt er, er sei in seiner ganz persönlichen Hölle, doch die verlassene Welt bietet ihm mehr als das.

 

Meinung

"Mehr als das" ist das erste Buch von Patrick Ness gewesen, welches ich gelesen habe. Die Kurzbeschreibung hat sehr spannend geklingt, sodass ich schon große Erwartungen an das Buch gesetzt habe. Leider sind nicht alle, wie erhofft, erfüllt worden.

Der Einstieg in die Geschichte ist leicht. Ich bin schnell in der Geschichte drin gewesen. An den Schreibstil habe ich mich auch schnell gewöhnt. Jedoch ist mein Lesefluss etwas problemhaft gewesen. Das hat nicht an dem Schreibstil gelegen, sondern an dem Inhalt. Von Anfang an bis zum ca. 1/3 des Buches ist der Inhalt monoton und zäh. Es ist kaum etwas passiert, vielleicht liegt es daran, weil nur ein einziger Charakter den Inhalt füllt. Dementsprechend mangelt es, meiner Meinung nach, an Spannung. Ein paar Mal gibt es schon kleine Spannungsbögen nach oben, aber anschließend sinken sie nach unten wieder und eine zeitlang bleiben sie auch dort. Erst in dem späteren Verlauf der Geschichte kommt etwas Schwung rein, als weitere Charaktere erscheinen. Danach ist die Geschichte spannender und geheimnisvoll. Man rätselt mit und das Nachdenken über das wahre Leben wird angeregt.

Besonders gut integriert finde ich die Rückblenden an die Vergangenheit von Seth. Diese sind kursiv gedruckt, wodurch man leicht unterscheiden kann, welche Textstellen nun die Vergangenheit oder die Gegenwart wiedergeben. Des Weiteren erfährt man so mehr über Seth. Man kriegt mit, welche Erfahrungen er gesammelt hat. Er hat das Schlimmste damals kennen gelernt, obwohl er noch ein kleines Kind war. Jahre später findet er eine Person, bei der er sich geborgen und sicher fühlte und dieser wird ihm entrissen. Es scheint alles verloren zu sein. Entschlossen geht er ins Meer, doch dies endet mit dem Ertrinken und somit mit dem Tod. Oder fängt damit das wahre Leben erst recht an?

 

 

Lieblingszitat

"Schönheit gibt es überall", murmelt Seth. Man muss nur genau hinschauen." (S. 250)

 

 

Fazit

Ein interessantes Buch verpackt mit einer ergreifenden, außergewöhnlichen Thematik, das den Leser zum Nachdenken anregt.