Rezension

Zur Hölle mit Seniorentellern! - von EllenBerg

Zur Hölle mit Seniorentellern! - Ellen Berg

Zur Hölle mit Seniorentellern!
von Ellen Berg

Eigentlich wollte Elisabeth ihren 70jährigen Geburtstag nicht groß feiern - doch schon hier fängt es an, dass ihre Töchter sie nicht nach ihrer Meinung fragen und einfach über ihren Kopf hinweg entscheiden, eine große Feier wird geplant. Doch von eben dieser Feier flüchtet Elisabeth kurzerhand, als ihr alles zu viel wird. Mit dem Ergebnis eines Oberschenkelhalsbruches und fast keinerlei Erinnerung an das Ende des Abends. Kurzerhand entscheiden wieder ihre Töchter - Elisabeth findet sich schneller als erwartet in einer "netten" Seniorenresidenz wieder. Doch sie kann sich nicht vorstellen, hier die nächsten Jahre zu verbringen und findet nach einiger Zeit den "Club Einstein", der sich einen fast perfekten Plan ausdenkt, um den Lebensabend doch noch selbst gestalten zu können. Doch ob dieser Plan gelingt?

Von der ersten Seite an nimmt man an Elisabeths Leben teil, ist gleich zu Gast mit auf der Geburtstagsfeier und sozusagen mitten in der Geschichte angekommen. Die Schreibweise der Autorin Ellen Berg macht es einem aber auch sehr einfach, sofort in die Geschichte "einzutauchen" und am Leben der rüstigen Elisabeth teilzunehmen, die sich ein Leben im Altersheim überhaupt nicht vorstellen kann und eigentlich ihren Lebensabend selbstbestimmt verbringen wollte. Es war teilweise auch ein bißchen schockierend zu lesen, wie Lissys drei Töchter einfach so über den Kopf ihrer 70jährigen Mutter entscheiden, sie nicht nach ihrer Meinung fragen und man den Eindruck hat, sie sind letztendlich froh, dass ihnen die Verantwortung abgenommen wurde, in Form der Heimleiterin Frau Fröhlich. Allerdings - von der anderen Seite gesehen, also aus Sicht der Töchter - wollten diese sicher nur das Beste für ihre Mutter und haben es sich mit dieser Lösung sicherlich auch nicht zu einfach gemacht.

So oder so gesehen - man fängt automatisch selbst an, darüber nachzudenken, wie man vielleicht als Tochter reagiert hätte.  Doch bevor es jetzt zu ernst wird - natürlich steht im Vordergrund der Geschichte auch die locker unterhaltende, lustige Schreibweise. Denn wie Elisabeth und Co. sich die Flucht aus der Seniorenresidenz so vorstellen, lockt mehr als einmal beim Lesen ein Grinsen hervor, es macht einfach Spass, die rüstige Truppe zu begleiten.

Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Roman von Ellen Berg, das Cover reiht sich ebenso in die Reihe der anderen bisher im atb-Verlag erschienen Bücher der Autorin ein und man kann das Buch sofort zuordnen - und auch der Untertitel "(K)ein Beziehungs-Roman" lässt wieder auf eine ebenso unterhaltsame, lustige, vielleicht auch etwas nachdenklich stimmende Geschichte schließen.