Rezension

Zwei Ärzte auf Mördersuche

Isarlauf - Bettina Plecher

Isarlauf
von Bettina Plecher

Bewertet mit 5 Sternen

Quirin Quast und seine Mitbewohnerin Frieda May genießen beide einen schönen Herbsttag als Zuschauer des Münchener Marathons, als plötzlich einer der Läufer vor ihren Augen zusammenbricht. Der Mann wird in ein Krankenhaus eingeliefert, doch dort kann ihm nicht mehr geholfen werden. Der Läufer verstirbt. Zunächst gehen alle von einem Herzversagen aus, doch die Schwester die Läufers, die mit Frieda und Quirin befreundet ist, glaubt nicht an einen Zufallen, da ihr Bruder ansonsten Kern gesund war. Quirin, der Toxikologe ist beginnt ein paar Nachforschungen anzustellen und findet bald den Ansatz einer Spurt. Doch kann es wirklich sein, dass jemand dem Läufer nach dem Leben getrachtet hat?

Inhalt:

Dieser Krimi gehört zum Genre Cosy Crime, was bedeutet, dass es sich um einen eher ruhigen Krimi handelt. Für mich sind diese Krimis eine Mischung aus Roman und Krimi. Ich finde dieses Genre sehr ansprechend, da neben den eigentlichen Ermittlungen bezüglich des Todes des Läufers auch das Privatleben von Quirin, Frieda und der Schwester des Läufers eine große Rolle spielt. Außerdem sind die beiden „Ermittler“ keine Polizisten, sondern Privatpersonen, was bedeutet, dass sie mit ganz anderen Ansätzen an die Sache heran gehen. Außerdem stehen ihnen natürlich keine Rechte bezüglich Zeugenbefragung, Obduktion usw. zur Verfügung, was die Sache aus meiner Sicht noch ein wenig interessanter macht.

Schreibstil:

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Da mich das Buch wirklich gefesselt hat, habe ich es quasi in einem Rutsch gelesen. Ich konnte es zwischendurch nur schwer aus der Hand legen, weil es mir großen Spaß gemacht hat, Quirin und Frieda bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Dieses Buch ist spannend, jedoch nicht gefährlich spannend, sondern eher interessant spannend. Zum Ende hin jedoch gibt es sogar einen richtigen Showdown, der ein wenig Action in das Buch bringt.

Aufbau:

Das Buch unterteilt sich in mehrere Kapitel, die mit dem jeweiligen Zeitpunkt überschrieben sind. Die Kapitel in sich sind jeweils in viele kleine Abschnitte aufgeteilt, die eine inhaltliche Gliederung darstellen. Den Zeitpunkt als Kapitelüberschrift finde ich sehr gelungen, da es so sehr einfach ist sich zu orientieren und der Leser so außerdem immer weiß, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Kapiteln vergangen ist.

Charaktere:

Die Charaktere des Buches haben mir sehr gut gefallen. Quirin und Frieda sind mir ab der ersten Seite sympathisch gewesen und es hat mir viel Spaß gemacht mit ihnen gemeinsam nach dem Mörder des Läufers zu suchen. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, ist, dass in diesem Buch nicht alles harmonisch zu ging und Frieda beispielsweise auch in ihrem Job unter Druck gesetzt wurde. Ich finde, diese „Kleinigkeiten“ machen das Buch und die Figuren sehr real. Außerdem hat mir gut gefallen, dass einige der Figuren mich getäuscht habe. Zunächst habe ich sie ganz anders eingestellt, als sie am Ende waren, das finde ich ebenfalls gelungen.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Durch den dunklen Hintergrund war für mich sofort klar, dass es sich um einen Krimi handeln muss. Der Läufer unten auf dem Bild deutet außerdem bereits an, dass es etwas mit einem Läufer zu tun hat. Was mir ebenfalls gut gefällt ist, dass ich erst auf den zweiten Blick erkannt habe, dass oben ein Ausschnitt eines Stadtbildes abgedruckt ist. Zunächst hatte ich es einfach für einen dunklen Himmel gehalten. Dieses kleine „Geheimnis“ macht das Cover in meinen Augen interessant. Der Klappentext des Buches gefällt mir ebenfalls gut. Er fasst das Geschehen des Buches gut zusammen, wobei ich finde, dass er ruhig ein bisschen kürzer ausfallen dürfte. Ich finde die Sache mit den Fotos und der unorthodoxen Methode könnte man auch weglassen, da der Leser so schon recht viel weiß. Mich hätte auch der erste Abschnitt neugierig genug gemacht, um das Buch zu lesen.

Fazit:

Da mir dieses Buch sehr gut gefallen hat, kann ich es Lesern des Genre Cosy Crime sehr empfehlen. Aber natürlich ist es auch für Krimi-Leser ein tolles Buch, wenn sie sich darauf einlassen können, dass bei diesem Buch nicht die Spannung im Vordergrund steht, sondern das Drumherum. Mir hat genau dieses Drumherum sehr gut gefallen, außerdem war der Mörder am Ende eine echte Überraschung für mich.