Rezension

Zwei Autoren - zwei Ermittler - ein Krimi

FaceOff - Doppeltes Spiel -

FaceOff - Doppeltes Spiel
von

Als Herausgeber der Anthologie „FaceOff – Doppeltes Spiel“ fungiert der bekannte amerikanische Autor David Baldacci als Repräsentant des ITW (International Thriller Writers), eines Zusammenschlusses von Krimi- und Thrillerautoren aus verschiedenen Ländern, die bereits bei einigen literarischen Projekten zusammengearbeitet haben.

In dieser Anthologie finden wir elf Krimis unterschiedlichen Umfangs, die jeweils zwei Autoren gemeinsam geschrieben haben. Und wir reden hier von solch hochkarätigen Paaren wie Lehane und Connelly, Rankin und James, Stine und preston/Child sowie Deaver und Sandford – um nur einige zu nennen. Das Ungewöhnliche dieser Geschichten ist das Aufeinandertreffen der bekannten Ermittlerfiguren, wobei mich - natürlich – am meisten interessiert hat, wie zwei so verschiedene Typen wie John Rebus und Roy Grace gemeinsam einen Fall bearbeiten können.

Nun ja, überzeugen konnten mich diese Autoren- und Ermittlerpaarungen nur bedingt, was aber nicht weiter verwunderlich ist. Der schottische Autor Ian Rankin, um nur ein Beispiel zu nennen, hat neunzehn (!) Bände benötigt, um seine Hauptfigur John Rebus anzulegen und mit den Eigenschaften auszustatten, die ihn für den Leser, der die Reihe verfolgt, so einzigartig machen. Und hiervon ist leider in der Geschichte „Im allerletzten Augenblick“ überhaupt nichts mehr zu spüren.

Das bestätigt sich leider auch in den anderen Geschichten der Anthologie, die man zwar zwischendurch zügig weglesen kann, die aber keinerlei bleibenden Eindruck hinterlassen.

Aber es gibt auch Positives zu vermelden: sehr interessant sind die einleitenden Worte des Herausgebers, in denen er erläutert, welche Intentionen zu den verschiedenen Paarungen geführt haben und wie die Zusammenarbeit der Autoren und der gemeinsame Prozess des Entwickelns und Schreibens von statten ging. Diese Aspekte fand ich wesentlich spannender als die eigentlichen Krimis.