Rezension

Zwei Leben die eng miteinander verbunden sind

Mein Ein und Alles - Beth Kephart

Mein Ein und Alles
von Beth Kephart

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Eine junge Mutter ist mit ihrem Kind im Garten und will sich eine Decke aus dem Haus holen. Es sind nur ein paar Stufen, ein paar Sekunden bis sie wieder bei ihrem Baby ist, doch in der Zwischenzeit ist ihr Baby verschwunden.
Die Polizei sucht bis tief in die Nacht und danach macht sich Emmy selbst auf die Suche nach ihrem Kind. Ihr Freund gibt ihr die Schuld und lässt sie einweisen. Die Zeit vergeht, doch sie kann ihr Baby nicht vergessen.

Sophie ist ein junges Mädchen das von ihrer Mutter zuhause eingesperrt wird. Dauernd auf der Flucht vor dem Bösen wird sie sogar von ihr privat unterrichtet. Wenn das Böse näher kommt, ziehen sie um - solange, bis Sophie Joey und seine Tanten kennenlernt.

Meine Meinung:
Das Buch wurde aus zwei Perspektiven geschrieben.
Einmal bekommen wir Emmys Sicht zu lesen. 1990: Eine junge Mutter die verzweifelt auf der Suche nach ihrem Kind ist, die sich ohne Kind nicht zu ihrem gewalttätigen Freund nach Hause traut.
Unterwegs trifft sie Arlen der wie ein Obdachloser wirkt, etwas trottelig ist, aber trotzdem nett und besorgt. Er will Emmy helfen, doch dann wird sie eingewiesen und man bekommt das Gefühl, dass sie wirklich verrückt ist.
Natürlich kann ich den Schmerz und den Verlust einer Mutter verstehen, aber Emmy wirkt total wie durch den Wind, so dass ich mich manchmal gefragt habe ob der Anfang so richtig ist und sie wirklich ein Baby hat.
Was mich ein bisschen gestört hat ist, das das Baby auch einfach nur "Baby" hieß.
Egal wie lange Emmy weggesperrt war, sie hat ihre Kleine nie vergessen.

Die zweite Perspektive ist die von Sophie. 2004: Eingesperrt, beschützt vor dem Bösen. Sophie hört immer, dass sie ehrgeizig sein muss, sie soll ihrer Mutter keinen Ärger machen und ihr folgen. Genauso gut hätte sie Sophie im Keller einsperren können, denn sie darf nicht zur Schule gehen, kann nicht die Straße entlang laufen, hat keine Freunde und unterhält sich nur mit ihrer Mutter.
Das Leben, das keins ist ändert sich schlagartig, als sie sich heimlich mit dem Nachbarsjungen anfreundet. Er wird so etwas wie ihre erste Liebe. Sie erfährt was Familie wirklich bedeutet und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Obwohl Sophie immer lieb und anständig wirkt hätte ich sie viel jünger geschätzt. Ich fand es gut, dass sie (wenn auch spät) anfängt an ihrer Mutter zu zweifeln und sich auf die Suche macht um zu erfahren was mit ihrer Mutter passiert ist.
Dass sie dabei auf ihre eigene Wahrheit stößt, hätte sie niemals vermutet.

Fazit:
Zwei junge Frauen die auf der Suche sind. Zwei junge Frauen die erst eingesperrt sind und dann den Weg in die Freiheit finden. Zwei verschiedene Zeiten und zwei Leben die so eng miteinander verbunden sind.