Rezension

Zwei Schwestern

Zwei Schwestern
von Dorothy Baker

Bewertet mit 4 Sternen

Cassandra und Judith, eineiige Zwillinge, versuchen schon früh, eben nicht "gleich" zu sein. Als sich ihre Wege im Erwachsenenalter trennen, ist das für Cassandra schlimm. Sie kommt nicht damit klar, einen Zwilling zu haben, will lieber alleine leben. Als Judith heiraten will, will Cassandra diese Hochzeit verhindern. Sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um in der Gegenwart zu landen und die Zukunft dann zu akzeptieren.
Das Buch "Zwei Schestern" ist ein gut gefühltes Buch, oft muss man ein paar Sätze zurück gehen, um zu verstehen, warum die Handlung so endet. Gerade am Anfang habe ich mich oft gefragt, was mir dieses Buch sagen will, aber immer mehr nimmt es an Fahrt auf, sodass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Cover: zurückhaltend und leise, es ist nicht zu sehen, wie dramatisch es wird. Ich habe erst zur Mitte hin das Cover verstanden und finde es jetzt passend.

Schreibstil: Man muss rein kommen und vor allem rein fühlen. Lesen und verstehen. Die Autorin hat beiden Schwestern Kapitel gewidmet und es so geschafft, jeder eine eigene Stimme zu geben, ihre Unterschiedlichkeit hervorgehoben, sodass der Leser sich seinen "Liebling" aussuchen kann, obwohl das meiste von Cassandra ge- und beschrieben wurde.

Wenn man erstmal die Fahrt nach Berkley überstanden hat, gewinnt das Buch an Tempo und immer vertrauter werden die Schwestern, immer mehr findet man das Geschriebene in alltäglichen Situationen. Die Angst vor Veränderungen, vor Verlusten, vor dem Erwachsen werden, dem Sich-Abnabeln und seinen eigenen Weg gehen, den nur ich gehen kann und sonst kein anderer. Ein Buch, das noch lange nachwirkt und mich ab der Mitte gefangen hatte...