Rezension

Zwischen Glücksblubberblasen und Traurigkeitstränen

1000 gute Gründe -

1000 gute Gründe
von Lucy Astner

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover ist so fröhlich, quitschebunt und mit dem leckeren Glückskeks darauf ein echter Hingucker - ich wurde sofort neugierig.
Der Klappentext klang dann aber schon deutlich ernster - ich war gespannt.

Es geht um Milou, die relativ neu in der Stadt ist. Ihre Eltern haben kaum Zeit und sind überhaupt keine Anwärter auf den "Eltern des Jahres-Treppchenplatz". In der Schule ist auch alles doof - Milou wird gemobbt und hat überhaupt keine Freunde.
Die Pubertät tut ihr übriges und sie zieht sich in ihr Schneckenhaus zurück. Zum Glück ist da Oma Anni, mit der sie ihre Freizeit verbringt und die die allerwichtigste Person für sie ist. Doch dann stirbt die Oma und Milou kann außer Trauer nichts mehr um sich herum wahrnehmen.

Puh - gar nicht so leicht und fluffig wie das Cover vermuten ließ. Aber vielleicht gerade deshalb: ich mag das Buch sehr.
Es hat über weite Strecken einen traurigen Ton und ich musste auch mehr als einmal Tränen wegzwinkern. Auch wenn man Milou manchmal etwas anstupsen möchte, man kann sich so gut in sie hineinfühlen. Ja, mir wäre es an ihrer Stelle bestimmt nicht anders ergangen.
Ein Buch über Gefühle, Trauer und auch Wut, über Einsamkeit, aber tadaa: eben auch über Mutmachleute, gute Freunde und der Erkenntnis: das Leben ist bei aller Trauer, bei allem Elend doch schön! So schön!

Und das Ende der Geschichte war dann nochmal sehr rührend. Mit Tränchen im Auge, einem Rührungskloß im Hals und einem glücklichen Grinsen habe ich das Buch zugeklappt. Einfach schön.
Man muss wirklich keine Bange vor den großen Tabu-Themen Tod und Trauer haben, es wurde hier emotional und einfühlsam eingearbeitet. Gute Unterhaltung mit Tiefgang.