Rezension

Zwischen Weinen und Lachen

Rascha und die Tür zum Himmel -

Rascha und die Tür zum Himmel
von Julia Willmann

Bewertet mit 5 Sternen

„...Aber der Mensch, der ganz am Anfang kommt von allen, die ich lieb habe, das ist Oma Ida...“

 

Oma Ida ist die Mutter von Raschas Mutter. Übrigens verdankt er seinen Spitznamen Rascha auch der Oma.

Die Autorin hat ein berührendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte wird von Rascha selbst erzählt. Der Schriftstil passt sich dem an. Dazu gehört auch manch humorvolle Szene.

Oma Ida ist der gute Geist der Familie. Sie sorgt dafür, dass Frieden im Haus herrscht. Wie sie das macht? Dazu muss man das Buch lesen.

Dann aber zieht die Oma aus. Es ist ihre Entscheidung. Sie kann die Treppen nicht mehr steigen.

Dafür erhält die Familie ein neues Mitglied. Leni wird geboren. Hier ist Raschas erster Eindruck:

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„...Wie die aussah, am Anfang! Wie eine Uroma, die zu heiß gewaschen worden war. Klitzeklein und schrumpelig war sie in ihren Riesenwindeln….“

 

Und das Baby schreit – mehr als Rascha vertragen kann. Auch sonst änderet sich einiges nach dem Auszug der Oma. Es ist an jeder Ecke spürbar, dass sie fehlt.

Natürlich erfahre ich auch, welche Probleme es in der Schule gibt.Nicht alles geht glatt. Rascha sieht das gelassen.

 

„...Wir hatten gerade Matheunterricht, und in Mathe brauche ich nicht aufzupassen. Was Frau Brüderle da erklärt, verstehe ich sowieso nicht...“

 

Oft besucht Rascha seine Oma. Sie erzählt ihm von Opa und der Vergangenheit. Hier sind die Gespräche ernster und tiefer gehend. Die Oma bereitet ihren Enkel auf den Abschied vor.

 

„...“Rascha“, flüsterte sie. „es ist alles gut. Da ist eine Tür zum Himmel. Ich geh nur vor.“...“

 

Sehr eindringlich lernt Rascha begreifen, dass der Tod zum Leben gehört. Rascha lebt in einem Ort, wo die Fastnacht eine besondere Rolle spielt. Die Oma legt Wert darauf, dass sie auch in diesem Jahr an dem Fest teilnehmen. Ihre Krankheit ist kein Grund, dem fernzubleiben. Für Rascha wird das aus mehreren Gründen eine besondere Fastnacht.

Die Geschichte ist sehr schön illustriert. Auch die Kapitelüberschriften in Rot sind etwas Besonderes.

Ein Rezept der Oma ergänzt das Buch.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Auf kindgerechte Art werden hier schwierige Themen des Lebens vermittelt. Vor Beginn der Geschichte steht ein Zitat von Christian Morgenstern. Besser kann man das Geschehen nicht zusammenfassen.

 

„….Zwischen Weinen und Lachen schwingt die Schaukel des Lebens, zwischen Weinen und Lachen fliegt in ihr der Mensch...“