Rezension

Zwischen zwei Welten

Es sei denn, es geschieht ein Wunder -

Es sei denn, es geschieht ein Wunder
von Elke Ottensmann

Bewertet mit 4 Sternen

 

Nachdem Linda ihr Abitur in der Tasche hat, hält die 19jährige nichts mehr in Deutschland. Entschlossen fliegt sie nach Israel, um dort den jüdischen Glauben zu studieren und danach zum Judentum zu konvertieren. Ihr weiteres Leben will sie in Israel verbringen. Als sie mit ihrer Freundin Mariana auf die arabische Seite nach Ramallah reist, um dort einen Freund Marianas zu besuchen, verliebt sie sich auf den ersten Blick in den Moslem. Lindas Glaube beginnt zu wanken und sie beginnt ein Leben zwischen zwei Welten. In Jerusalem lebt sie jüdisch, in Palästina muslimisch. Es ist ein gefährliches Unterfangen, doch Linda und Achmad wollen ihre Zukunft zusammen verbringen.

Dieser Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht, wird jeweils aus der Sicht von Linda und ihrer Mutter Martina erzählt. Die Riten und Gepflogenheiten des jüdischen Brauchtums werden detailliert und nachvollziehbar beschrieben. Aber auch der muslimische Glaube und der extreme Familienzusammenhalt wird dem Leser glaubhaft dargestellt. Elke Ottensmann hat die verschiedenen Charaktere ausdrucksstark beschrieben. Dadurch wurde es mir möglich, Lindas Gründe für ein dauerhaftes Leben in Israel, bzw. im Westjordanland, wenn auch nicht zu verstehen, so doch einigermaßen nachzuempfinden. Mit einem lebendigen Schreibstil führt die Autorin durch dieses spannende Buch. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.