Rezension

Zwölf Lebensgeschichten - ein Spiegelbild deutscher Geschichte

Stauffenberg. Folgen -

Stauffenberg. Folgen
von Sophie Bechtolsheim

Der Titel des vorliegenden Buches lässt bei Interessenten erst einmal ein Fragezeichen aufkommen. Stauffenberg ist klar, aber welche Folgen könnten gemeint sein?
Die Autorin, Sophie von Bechtolsheim, ist Enkelin des Grafen Stauffenberg, der die Federführung beim Anschlag auf Hitler am 20. Juli 1944 hatte. Nicht Hitler bezahlte diesen Anschlag mit seinem Leben, sondern das Gros der Widerstandsgruppe, allesamt hohe Offiziere der deutschen Wehrmacht.
Hierüber hatte von Bechtolsheim mit Erfolg bereits ein Buch verfasst. Der Zuspruch aus der Leserschaft motivierte sie, das nun vorliegende Buch zu verfassen.

"Jeder hat sein Päckchen zu tragen" - ist eine landläufige Aussage. Die Autorin spricht hier von einem "Rucksack", den jeder der zwölf im Buch vorkommenden Personen trägt. Darin enthalten sind die persönlichen Dinge, die die Hauptdarsteller mit sich tragen und die bedeutsam für ihr Leben und ihre Persönlichkeit sind. Zumeist Menschen wie Du und ich. In irgendeiner Form haben Mitglieder der jeweiligen Familien, mehr oder weniger intensiv mit den Folgen des Stauffenberg-Attentats zu tun. Zwölf Lebensgeschichten, zwölf Begegnungen, die ein Spiegelbild deutscher Geschichte wiedergeben. Allesamt Unikate, bedächtig und einfühlsam geschrieben.

Das eingangs erwähnte Fragezeichen tauchte auch über mir auf, als ich den Titel des vorliegenden Buches erstmalig sah. Aber bereits die erste Begegnung löste einen "Wow-Effekt" aus. Hier werden Lebensgeschichten hautnah und einfühlsam offengelegt und sehr gut lesbar beschrieben. Auch wenn bei den elf anderen Abhandlungen die Folgen des Stauffenberg-Attentats nicht so unmittelbar mit den Zeitzeugen zu tun haben, wie im genannten ersten Fall: dies Buch ist ein Gewinn!