Rezension

08/15 Charakter

Geschickt eingefädelt - Molly O'Keefe

Geschickt eingefädelt
von Molly O'Keefe

Bewertet mit 3 Sternen

Manchmal sind diese Art der Bücher die perfekten Lektüren für Zwischendurch. Sie lenken ab und bieten ein kurzweiliges Lesevergnügen, ohne viel Schnickschnack. Genau das, was man ab und zu mal braucht. Die Geschichte mag ein wenig vorhersehbar sein, aber dennoch ist sie unterhaltsam.

Ich muss sagen, dass es schwierig war in den ersten 100 Seiten die sympathischen Eigenschaften der Protagonisten herauszufiltern. Irgendwie wurde von allen nur die egoistische oder habgierige Seite betont. Während man bei dem Eishockey-Profi Luc und der Hauptprotagonistin Tara das noch billigt, weil man ein wenig Verständnis aufbringen kann, fand ich die Schwester von Luc einfach nur unmöglich. Dabei wollte Molly O'Keefe durchaus das Mitleid erwecken, wenn es um die verlassene und verarmte High-Society-Lady ging. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass das so gewollt war, damit man am Ende die starke Veränderung mitbekommt, wenn die Frau endlich Charakter zeigt.

Besonders gefallen haben mir aber die Stellen, in denen es heftig zwischen Tara und Luc knistert. Manchmal nervt mich ja dieses ständige hin und her zwischen den Hauptprotagonisten, wo doch jeder weiß, dass die beiden füreinander bestimmt sind. In "Geschickt eingefädelt" wurde das Spielchen aber nicht langweilig. Das mag vor allem an den schlagfertigen Dialogen liegen.

Dadurch, dass Molly O'Keefe aus den verschiedenen Sichtweisen schreibt, bekommt man einen ganz guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der ganzen Charakteren. Doch manchmal hatte ich das Gefühl, dass wenn ich gerade eine Figur besser kennen und verstehen lerne, plötzlich zu einer anderen Person gewechselt wurde.

Die Geschichte ist dennoch ganz nett und unterhaltsam. Die überraschenden Wendungen konnten mich aber leider nicht überzeugen, da sie einfach zu vorhersehbar waren. Ich denke, dass Buch ist die ideale Urlaubs- und Strandlektüre.

Insgesamt ist "Geschickt eingefädelt" ein netter, aber auch vorhersehbarer Frauenroman. Störend fand ich die vielen unsympathischen Protagonisten. Vor allem die weibliche Hauptfigur Tara, war mir nicht charismatisch genug.